Urs Huber auf Siegeskurs
Am südafrikanischen Etappenrennen Cape Epic treffen sich die weltbesten Mountainbiker zum ersten Showdown in der neuen Saison. Gefahren wird in Zweierteams. Nach der Hälfte der Distanz liegt Urs Huber zusammen mit seinem Teamkollegen Karl Platt in Führung – vor der Equipe mit Olympiasieger Jaroslav Kulhavy und Ex-Weltmeister Christoph Sauser.
Der Teamwechsel von Stöckli in die deutsche «Bulls»-Mannschaft scheint Urs Huber zu beflügeln. Gleich das erste Rennen, das «Nashua Grape Escape» vom 28. Februar bis zum 2. März in Südafrika, vermochte der Radrennclub-Amt-Fahrer im zweiten Rang zu beenden nur zehn Sekunden hinter seinem Teamkollegen Tim Böhme. Der Wettkampf und das folgende «Cape Rouleur» auf der Strasse, das Huber sogar als Gesamtsieger abschloss, dienten aber vor allem als Vorbereitung für das noch bis zum Wochenende dauernde Cape Epic.
Dort geben sich jeweils die weltbesten Mountainbike-Cross-Country- und -Marathon-Fahrer ein erstes Stelldichein, um den Formstand im Hinblick auf den Weltcup zu testen. Seit regelmässig auch Olympiasieger wie Jaroslav Kulhavy und Weltmeister wie Christoph Sauser, Nino Schurter und Jose Hermida am Rennen teilnehmen, haben es die reinen Marathonfahrer deutlich schwerer, sich an der Spitze zu etablieren.
Team Bulls im Glück
Nicht so in diesem Jahr. Das favorisierte Specialized-Team mit Kulhavy und Sauser gewann zwar überlegen den Prolog und konnte sich als Erstes ins Leadertrikot einkleiden lassen. Doch dann verliess die beiden das Rennglück. Ein Raddefekt an Sausers Bike führte zum ersten Leaderwechsel. Team Merida mit Jose Hermida und Rudi van Houts übernahm. Huber/Platt, die den Prolog als Fünfte beendet hatten, erreichten das Ziel als Zweite. Auf der 96 Kilometer langen Auftaktetappe hatten die Fahrer nicht nur mit Hitze, knöcheltiefem Sand, Dornen und fussballgrossen Steinen im Trail zu kämpfen. Robert Mennen sprang bei voller Fahrt eine junge Antilope vors Bike. Der Deutsche musste das Rennen nach einem Überschlag mit gebrochenem Schlüsselbein beenden. Auch Team Scott mit Weltmeister Nino Schurter und Florian Vogel liegt nach einem Sturz Vogels im Prolog und diversen Reifendefekten bereits weit zurück.
Nicht so Huber/Platt. Auf dem zweiten Teilstück, mit 146 Kilometern die Königsetappe, hat das schweizerisch-deutsche Duo erneut das Glück auf seiner Seite. Diesmal ist es ein Reifendefekt an Kulhavys Bike, der Team Specialized um die Siegchance bringt. Huber/Platt, die als einzige die Pace der Favoriten mitzugehen vermochten, können erben und sichern sich damit auch das Leadertrikot.
Auf der dritten Etappe kommt es abermals zum Duell der beiden Top-Mannschaften. Diesmal verpassen die führenden Specialized-Fahrer auf den letzten Kilometern vor dem Ziel eine Abzweigung. Huber/Platt triumphieren erneut. Das Duo kann die Führung auf die zweitplatzierten Sauser/Kulhavy überraschend um weitere 46 Sekunden auf 8:50 Minuten ausbauen. Die Etappenfahrt durch die Steppen Südafrikas dauert allerdings noch bis Sonntag.