Urs Huber gewinnt trotz Sturz
Der Schweizer Meister im Bike-Marathon mit sechstem Sieg an der Eiger Bike Challenge
Die Antwort auf die Frage des Schreibenden in der Schlusssteigung zur Kleinen Scheidegg, ob das Führungstrio mit Urs Huber, Hansueli Stauffer und Marc Stutzmann den Sieger schon ausgeknobelt habe, kommt umgehend. «Natürlich ich, der Neuling», sagt Stutzmann selbstbewusst. Stauffer kann sich ob der Schlagfertigkeit seines Mitstreiters ein Lachen nicht verkneifen. Huber zwinkert nur – und verschärft 100 Meter weiter resolut das Tempo zum alles entscheidenden Schlussangriff.
In der Abfahrt einen Stein übersehen
Im Ziel redete dann wieder Huber als Erster. Zuerst über seinen Sturz, den seine beiden Kontrahenten überrascht zur Kenntnis genommen haben.Huber sei dabei derart übel zu Fall gekommen, dass es an ein Wunder grenze, dass er und sein Bike die Fahrt unbeschadet fortsetzen konnten, meinten Stauffer und Stutzmann übereinstimmend. «Nach der Bussalp, in der schnellen Abfahrt durch eine Wiese, habe ich einen Stein übersehen. Der Sturz hat mir kurz die Luft genommen. Danach gings aber wieder», sagte Huber gelassen. Den Lenker wieder gerade gerichtet – und weiter ging die wilde Fahrt. Der Angriff auf halbem Weg zur Kleinen Scheidegg sei Kalkül gewesen, denn die Steigung liege ihm, erklärte der Mettmenstetter. Er sei froh gewesen, dass das Tempo bis zu diesem Zeitpunkt nicht besonders hoch gewesen sei. So habe er Energie für die beiden kommenden Rennwochenenden mit Grand Raid und Nationalpark-Bike-Marathon sparen können.
Auf die Frage, weshalb er nicht gekontert habe, als Huber angegriffen hat, seufzte Hansueli Stauffer zunächst. «Gute Frage. Mit dem Angriff hat er mich überrascht. Zuerst konnte ich den Rückstand in Grenzen halten. In der Laufpassage vor dem Kulminationspunkt bin ich dann aber eingebrochen.» Zeit habe er zudem auf der schnellen Kiesabfahrt verloren, die Huber liege, erklärte Stauffer. (map.)
Resultate: Männer (88 km): 1. Urs Huber (Mettmenstetten) 4:27:23. 2. Hansueli Stauffer (Sigriswil) 2:34. 3. Marc Stutzmann (Rüfenacht, BE) 3:57. 4. Jérémy Huguenin (Neuchâtel) 10:48. 5. Manuel Fasnacht (Gretzenbach) 11:05. 6. Oliver Zurbrügg (Wilderswil) 15:59. 7. Daniel Eymann (Interlaken) 19:46. 8. Andreas Moser (Madiswil) 23:00. 9. Uwe Hochenwarter (Österreich) 23:33. 10. Fabian Paumann (Rupperswil) 26:11.