Urs Huber setzt Siegserie fort

Urs Huber hat derzeit einen Lauf wie in seinem bisher erfolgreichsten Jahr, 2008. Das er so früh in der Mountainbike-Marathon-Saison von Sieg zu Sieg eilt, ist nicht selbstverständlich. Der neuerliche Triumph am Bikefestival am Gardasee wirkt beim 30-Jährigen als Motivations-Booster.

Urs Huber allein auf weiter Flur in der Schlussabfahrt zum vierten Sieg am Marathon des Bike-Festivals in Riva del Garda. (Bild Sportograf)
Urs Huber allein auf weiter Flur in der Schlussabfahrt zum vierten Sieg am Marathon des Bike-Festivals in Riva del Garda. (Bild Sportograf)

Siege an den beiden Marathons der Weltserie des Radweltverbandes in Südafrika und Italien und der erste Triumph am für Mountainbiker bedeutendsten Etappenrennen Cape Epic: Urs Huber fährt in diesem Jahr von Erfolg zu Erfolg. Am Bikefestival am Gardasee vermochte er sich am letzten Samstag bereits zum vierten Mal in die Siegerliste einzutragen. Ein äusserst begehrter Sieg. Die Startliste liest sich wie das Who-is-Who derMarathonszene mit zahlreichen aktuellen und früheren Olympiasiegern, Marathon-Welt- und Europameister wie Jaroslav Kulhavy, Alban Lakata, Kristian Hynek, Alexey Medvedev und Roël Paulissen. Huber rechnete sich nach seinem Erfolg sechs Tage vorher am Tiliment-Marathon Chancen zumindest auf einen Podestplatz aus.

«Ich fühlte mich von Beginn weg hervorragend und konnte im ersten steilen Anstieg, der mehr als 1000 Höhenmeter überwand, problemlos mit dem russischen Schnellstarter Alexey Medvedev mithalten.» Huber fühlte sich sogar so gut, dass er kurz darauf selber das Tempo anzog. Es bildete sich eine Viererspitze mit Medvedev, dem Österreicher Hermann Pernsteiner und dem früheren Weltmeister Paulissen, die bald 30 Sekunden Vorsprung auf die ersten Verfolger aufwies. Das Tempo war zwar hoch und Huber wollte die weiteren Sieganwärter Lakata und Hynek nicht einfach wieder aufschliessen lassen. Er führte die Gruppe bis auf den Gipfel.

Tempo, damit keiner mehr rankommt

Im zweiten Anstieg musste Paulissen kapitulieren. Als auch im dritten langen Anstieg keiner von hinten den Anschluss schaffte, war klar, dass das Trio den Sieg unter sich ausmachen würde werden. Huber merkte jedoch, dass er der Einzige war, der das Tempo hochhielt. Deshalb beschloss er, nach dem dritten Anstieg, im coupierten, grösstenteils über Singletrails führenden Mittelteil sein Glück alleine zu versuchen. Seiner Tempoverschärfung fiel zunächst Pernsteiner zum Opfer. Medvedev jedoch erwies sich als widerstandsfähig. In den zahlreichen kurzen Anstiegen schaffte er immer wieder den Anschluss zu Huber.

Zielfahrt richtig genossen

«Mir war klar, dass er diese kraftraubenden Efforts nicht ewig leisten kann und liess mich nicht nervös machen», sagte Huber. Gemeinsam nahmen sie den letzten Anstieg in Angriff, ehe die anspruchsvolle Schlussabfahrt zurück ins Ziel begann. Huber hielt sich hinter Medvedev, um ihn zu kontrollieren. Dabei entging ihm nicht, dass der Russe litt. Erst 100 Meter vor der Einfahrt in die Abfahrt überholte er. Die zügig gefahrene Abfahrt reichte, um Medvedev abzuschütteln. «Ich konnte die letzten fünf flachen Kilometer ins Ziel am Gardasee richtig geniessen», freute sich Huber.

Sein vierter Sieg brachte dennoch etwas Neues. In 4:17 Stunden hatte vor Huber noch niemand die «Ronda Extrema» (90,4 km mit 3840 Hm) geschafft. Neuer Streckenrekord! «Gerne darf es in dieser Saison so weitergehen», sehnt Huber bereits dem nächsten Einsatz entgegen. Am kommenden Sonntag steht der nächste Lauf der UCI-Weltserie im deutschen Singen auf dem Programm. Die nächste Chance für Huber, seine Führung in der Marathon-Weltrangliste weiter auszubauen. Allerdings: Im Vorjahr hatte Olympiasieger Jaroslav Kulhavy an diesem Rennen mit grossem Vorsprung den Marathon-Europameistertitel gewonnen. Startet der Tscheche erneut zum fahrtechnisch wenig anspruchsvollen Wettkampf, ist er der Mann, den es zu schlagen gilt.

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