Urs Huber triumphiert zum zweiten Mal am Grand-Raid

Nach 2008 hat Urs Huber mit dem Grand Raid am letzten Samstag erneut das härteste und prestigeträchtigste Mountainbike-Marathonrennen im Wallis für sich entschieden. Eine gute Voraussetzung für die morgen Samstag stattfindende Schweizermeisterschaft am Nationalpark- Bike-Marathon in Scuol.

Urs Huber als glücklicher Gewinner des Grand Raid anlässlich der Siegerehrung am letzten Samstag in Grimentz. (Bild zvg.)
Urs Huber als glücklicher Gewinner des Grand Raid anlässlich der Siegerehrung am letzten Samstag in Grimentz. (Bild zvg.)

Aussergewöhnlich emotional endete die 125 Kilometer lange Siegfahrt zwischen Verbier und Grimentz, auf der Urs Huber Vorjahressieger Karl Platt aus Deutschland und den drittplatzierten Local Alexandre Moos um mehr als vier Minuten distanzierte. Überwältigt von den Gefühlen, musste er sich zuerst die Tränen aus den Augen wischen, ehe er von seinem Parforce-Ritt über 5000 Höhenmeter erzählen konnte. Wie schon bei seinem Sieg in der Vorwoche an der Eiger Bike Challenge berichtete er ergriffen: «Meine Taktik ist voll aufgegangen.» Und: «Der Sieg hier im Wallis am ältesten BikeMarathonrennen der Welt gehört zum Schönsten und Beeindruckendsten, was ein Biker erleben kann.» Noch wichtiger aber: «Ich gewinne wieder mit derselben Leichtigkeit wie in meinem bisher erfolgreichsten Jahr 2008. Nur, dass ich es damals noch nicht richtig einschätzen konnte. Heute kann ich jeden Pedaltritt geniessen», sprudelte es aus dem RRC-Amt-Fahrer heraus.

Vom Start weg, morgens um 6.30 Uhr in Verbier, bis ins Ziel, das Huber nach 6:09:32 Stunden in Grimentz erreichte, liess der Joner keinen Zweifel an seinen Siegambitionen aufkommen. Schon in den ersten zehn Minuten führte der 26-Jährige mit seinem Tempo-Forcing die Ablösung einer fünf Mann starken, illustren Spitzengruppe herbei. Ihr gehörten Vorjahressieger Karl Platt, der Sieger von 2009, Alexandre Moos, der Bikemarathon-Weltmeister von 2010, Alban Lakata, sowie Konny Looser an, mit dem Huber vor drei Wochen die BIKE-Transalp gewonnen hatte.

Schlaue Renntaktik mit Sieg belohnt

In den folgenden zwei Stunden wurde Huber bei seiner Führungsarbeit vom Deutschen Platt überstützt. Zu fünft gings in die Steigung Richtung Mandelon. Huber ahnte, dass Platt auf dem folgenden Höhenweg wie im Vorjahr versuchen würde, wegzukommen. Deshalb erhöhte Huber immer mal wieder die Kadenz, um Platt aus der Reserve zu locken. Es gelang jedoch nur bedingt. Looser und Lakata musste das Trio zwar ziehen lassen. Und Platt zwängte sich tatsächlich vor Einfahrt des fahrtechnisch anspruchsvollen Höhenwegs noch am führenden Huber vorbei, um sich ungehindert seine Fahrlinie zu suchen. Doch selbst die knappe Minute Vorsprung, die der Deutsche auf dem folgenden Streckenabschnitt herausfuhr, genügten nicht für den erneuten Triumph. In der Abfahrt nach Evolène kam Huber wieder näher, während Moos den Kontakt verlor und alleine an dritter Position fuhr. Als Huber Platt in Sichtweite hatte, gabs nur noch eines. Aufschliessen, sofort angreifen und in möglichst kurzer Zeit einen Vorsprung herausfahren.

Noch lagen 25 Kilometer und der beschwerliche Fussmarsch auf den 2800 Meter hohen Pas de Lona vor den Athleten. Huber fühlte sich trotz vierstündiger Rennstrapazen noch immer gut und wusste um seine Reserven. Mit ungeahnter Leichtigkeit erklomm er das berüchtigte Pièce des Résistance und hatte oben so viel Zeitreserve auf Platt, dass er die anspruchsvolle Schotterstein-Schlussabfahrt nicht mit letztem Risiko fahren musste. Wenn das keine erfolgversprechenden Aussichten für die Marathon-Schweizermeisterschaften am kommenden Samstag am Nationalpark-Bike-Marathon in Scuol sind?

Resultate

Männer (125 km): 1. Urs Huber (Jonen) 6:09:32. 2. Karl Platt (De) 4:17. 3. Alexandre Moos (Miège) 4:44. 4. Konny Looser (Hinwil) 16:36. 5. Alban Lakata (Ö) 29:43. Ausführliche Resultate im Internet:

services.datasport.com/2011/mtb/GrandRaid.

Weitere Artikel zu «Sport», die sie interessieren könnten

Sport06.01.2025

Säuliämtler Sports Awards 2024

Das sind die nominierten Sportlerinnen, Sportler und Teams
Sport21.11.2024

Das Interesse an Frauenfussball steigt stark

Fussball im Knonauer Amt (2): Ämtler Clubs vor der EM in der Schweiz
Sport14.11.2024

Weniger Verletzungen dank «goldener» Übungen

Fussball im Knonauer Amt (1): Unfallprävention

Der Physiotherapeut Robi Sedlaczek von functiomed, dem medizinischen Zentrum, mit dem der FC Wettswil-Bonstetten…