Urs Huber vom Pech verfolgt

So viele technische Rückschläge über eine derart lange Zeit musste Urs Huber bisher noch nie hinnehmen. Obschon in Topform, musste der Joner in den letzten vier Wochen stets zusehen, wie seine Mitstreiter die Entscheidungen unter sich ausmachten.

Manchmal fehlt einfach das nötige Rennglück zum Sieg - wie derzeit bei Bikemarathon-Schweizermeister Urs Huber. (Bild Martin Platter)
Manchmal fehlt einfach das nötige Rennglück zum Sieg - wie derzeit bei Bikemarathon-Schweizermeister Urs Huber. (Bild Martin Platter)

Im Sport ist es manchmal wie verhext. Das Material ist top, die Form ebenso und dennoch fehlt das Glück zum Sieg. Der vergangene Sonntag war exemplarisch für die letzten Wochen, in denen sich Urs Huber stets in einer komfortablen Ausgangssituation im Kampf um einen Podestplatz befand. Ebenso regelmässig verhinderte ein technischer Defekt das Spitzenresultat.

Angefangen hatte es auf der vorletzten von vier Etappen an der Alpentour-Trophy Anfang Juni mit einem Reifenschaden. Dahin war der zweite Zwischenrang. Acht Tage nach dem Malheur beklagte der Bedauernswerte zum iXS-classic-Auftakt an der Elsa Bike Trophy in Estavayer-le-Lac sogar einen Totalausfall. In der Spitzengruppe fahrend, flog ein abgerissenes Metallteil einer Landmaschine in den Kettenwechsler von Hubers Bike. Worauf das Bauteil blockierte und als Folge davon komplett abriss.

EM ohne Rennglück

An der Mountainbike-Marathon-Europameisterschaft wiederum donnerte ein Konkurrent im Gerangel der Spitzengruppe ins Schaltwerk. Diesmal hielt die fragile Komponente, wurde aber verbogen. Sogleich verklemmte sich die Kette. Huber musste anhalten, die Kette wieder gangbar machen und den Wechsler neu ausrichten. Fortan rasteten die Gänge aber nicht mehr sauber ein. Derweil die Spitzengruppe davonfuhr. Der achte EM-Rang nach kraftraubender Aufholjagd war eine Parforce-Leistung. Für Huber, der mit dem Ziel eine Medaille zu gewinnen angetreten war, ein ernüchterndes Ergebnis.

Am letzten Sonntag löste sich beim zweiten iXS-classic-Lauf am BerGiBike zu allem Übel auch noch der Sattel an Hubers Bike. Nur dank der Hilfe eines früheren Teamkollegen, der ihm ein Werkzeug überliess, konnte der Bikemarathon-Schweizermeister das lose Teil wieder einigermassen fixieren. 20 Kilometer vor dem Ziel in Bulle nützte jedoch alles nichts mehr. Huber verlor den Sattel ganz und musste sogar einige Zeit ohne die Sitzgelegenheit weiterpedalen. Dennoch erreichte er den fünften Platz. Für einen, der die iXS-classic von 2007 bis 2009 dreimal gewonnen und dabei 15 Laufsiege teilweise in neuer Rekordzeit erzielt hat, ist das natürlich ein schwacher Trost. Ebenso, dass derzeit Lukas Buchli, einer seiner härtesten Konkurrenten, mit dem gleichen Schicksal hadert.

Moos mit Fortune

Im Gegensatz dazu erlebt Alexandre Moos, ausgerechnet der Älteste im Elitefeld, einen zweiten Frühling. Der 39-jährige Romand, der zum nationalen Marathon-Titel auch schon Schweizermeister auf der Strasse wurde, sowie Tour-de-Romandie- und Tour-de-Suisse-Etappen gewann, zeigt seinen zehn und mehr Jahre jüngeren Kontrahenten wo Bartli den Most holt. Huber und Buchli finden das gar nicht lustig – auch wenn sie sich äusserlich cool geben. «Am KitzApl-Marathon kommendes Wochenende werde ich pannenfrei über die Runde kommen», stellte Huber am BerGiBike mit einer Portion Galgenhumor in Aussicht. Lassen wir uns überraschen …

Resultate: Männer (79 km): 1. Alexandre Moos (Miége) 3:16:55. 2. Thomas Stoll (Osterfingen) 0:52. 3. Max Knox (Rsa) 5:25. 4. Hansueli Stauffer (Sigriswil) 9:09. 5. Urs Huber (Jonen) 10:48. 6. Damian Perrin (Bern) 12:32. 7. Xavier Dafflon (Avry-sur-Matran) 12:33. 8. Matthias Rupp (Gossau, ZH) 16:45.

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