Wenn aus drei Minuten Vorsprung drei Minuten Rückstand werden

Es war bereits alles angerichtet für den zweiten Transalp- Triumph von Urs Huber nach 2011. Damals gewann er an der Seite von Konny Looser für das Stöckli-Team. Doch der Leader aus Mettmenstetten erlitt einen Materialdefekt – und rutschte auf den verhassten zweiten Platz zurück.

Schweizer Meister Urs Huber (2.v.l.) ist die Enttäuschung über den defektbedingt entgangenen Gesamtsieg an der Bike-Transalp bei der Siegerehrung anzusehen. <em>(Bild Martin Sass)</em>
Schweizer Meister Urs Huber (2.v.l.) ist die Enttäuschung über den defektbedingt entgangenen Gesamtsieg an der Bike-Transalp bei der Siegerehrung anzusehen. <em>(Bild Martin Sass)</em>

Dabei hatte alles so gut begonnen. Mit dem Auftaktsieg schlüpften Urs Huber und sein Bulls-Teampartner Simon Stiebjahn ins Leadertrikot des Alpenüberquerungsrennens Bike-Transalp. Es führte in sieben Tagen von Tux im Zillertal ins italienische Molveno im Trentino, total 560 Kilometer und kraftraubende 18500 Höhenmeter. Vor Start weg lieferte sich das Bulls-Team ein episches Duell mit der seit sechs Jahren ungeschlagenen Equipe Centurion-Vaude. Letztere übernahm auf der zweiten Etappe bereits die Gesamtführung. Doch Bulls blieb dran. Der Rückstand schmolz kontinuierlich bis auf zwölf Sekunden.

Mit Lucky Punch zurück ins Leadertrikot

Auf der fünften Etappe vom Freitag schaffte Bulls schliesslich den Lucky Punch. Der dritte Etappensieg nach einem beherzten Angriff und langer Vorausfahrt brachte nicht nur das ersehnte Leadertrikot zurück, sondern auch einen Vorsprung von knapp drei Minuten. «Glücklich», wie Huber freimütig zugab, denn Centurion-Vaude hatte sich verfahren und war bei der Hetze im Finale zu allem Ungemach auch noch mit einem Lastwagen kollidiert und dabei gestürzt.

Glücklicherweise konnten Jochen Käss und Daniel Geismayr den Wettkampf ohne gravierende Verletzungen fortsetzen. Huber erklärte: «Wie ich vermutet habe, kommt das Team in Rücklage, das den ersten Fehler macht. Den hat nun Centurion mit dem Verfahrer gemacht. Der Zwischenfall am Schluss hätte aber natürlich nicht sein müssen. Leider ist es so, dass bei der Transalp die Strecken sehr schlecht gesichert sind und weitgehend über öffentliche Strassen führen.»

Unverschuldeter Defekt kostet den Gesamtsieg

Die sechste Etappe wurde zum zweiten Mal eine Beute von Marco Rebagliati/Ole Hem. Huber/Stiebjahn konnten auf den letzten Kilometern nochmals ein paar Sekunden auf Centurion herausholen, die das Ziel als Dritte erreichte. Doch auf dem letzten Teilstück war das Glück wieder auf der Seite von Jochen Käss und Daniel Geismayr. Ein unverschuldeter Freilaufdefekt zwang Huber nach 25 Kilometern vom Bike. Besonders bitter für Huber: Man sieht es einem Freilauf nicht an, dass er demnächst den Geist aufgibt.

Ein Defekt, der unterwegs nicht reparierbar ist. Beim Warten auf das zweite Bulls-Team ging fast der gesamte Vorsprung flöten. Schlimmer noch: Derweil die Centurion-Fahrer nun ihre Chance witterten und Flügel bekamen, lief es bei Bulls überhaupt nicht mehr. Die drei Minuten Vorsprung verwandelten sich bis ins Ziel in einen dreiminütigen Rückstand. Huber: «Nach dem bereits defektbedingten Rückschlag am MB-Race ist das nur schwer zu verkraften. Mir fehlen die Worte.»

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