Wird es regionalen Fitness Centers ergehen wie den Quartierläden im 20. Jahrhundert?
Activ Fitness hat in Affoltern das 36. Fitness-Studio der Migros eröffnet
Am Anfang des 20. Jahrhunderts waren noch alle Lebensmittelgeschäfte bedient. Die Kundschaft nannte die Bestellungen und die Verkäuferinnen und Verkäufer holten die gewünschten Waren an die Theke. In der Zwischenkriegszeit entstanden neben den Migros-Wagen – die anfangs erst fünf Produkte verkauften – Selbstbedienungsläden. Heute erinnert nur noch die Schwarzenbach Kolonialwaren AG im Zürcher Niederdorf an diese Zeiten. Auch Quartierläden bieten heute vieles in Selbstbedienung an und auch sie werden immer weniger.
Fitness Center entstehen
Wie den Quartierläden könnte es irgendwann auch der Fitness-Branche ergehen. Mit dem Fitness-Boom in den 1980er- und frühen 1990er-Jahren eröffneten zahlreiche Fitnessbegeisterte ihr eigenes Fitness Center. Es entstand ein stark segmentierter Markt, mit zahlreichen regional verankerten Fitnessanbietern. In den 2000er-Jahren fand eine Konsolidierung statt. Der Fitness-Boom wurde von einem allgemeinen Gesundheits-Boom abgelöst und zahlreiche Fitnessanbieter wurden nicht nur grösser, sondern eröffneten auch neue Filialen.
Die Kundschaft wird sich entscheiden
Auf einen dieser expandierenden Fitnessanbieter wurde die Migros aufmerksam, als sie ins Fitnessgeschäft einsteigen wollte: 2007 übernahm sie Activ Fitness und fährt seither eine aggressive Expansionsstrategie.
Schliesslich wird es in den Händen der Kundschaft liegen, ob die regionalen Fitness Centers, deren Betreiber man seit Jahren kennt und mit denen viele auch befreundet sind, überleben, oder ob die preisgünstigeren Grossanbieter den Markt sukzessive einnehmen. Wenn die erste Generation Fitness-Studio-Betreiber in zehn bis zwanzig Jahren in Pension geht, wird sich zeigen, welche regionalen Fitness Centers regional bleiben können.