Bonstetten wird von neu Zuziehenden als überdurchschnittlich attraktiv bewertet
In vielen Aspekten wird Bonstetten von neu Zuziehenden als überdurchschnittlich attraktiv bewertet. 95 Antworten hat das Statistische Amt aus der Unterämtler Gemeinde erhalten, was einem Rücklauf von 68 Prozent entspricht – der zweithöchste Wert.
Das Statistische Amt hat in 23 Gemeinden und 4254 Haushalten der Kantone Zürich und St. Gallen neu zugezogene Personen über die Gründe ihres Wohnortwechsels befragt, darunter mit Bonstetten die einzige Ämtler Gemeinde – aufgrund des starken Wachstums in den vergangenen Jahren wohl nicht ganz zufällig. Mit über 5000 Einwohnern ist Bonstetten die zweitgrösste Gemeinde im Knonauer Amt.Aus den Antworten geht hervor, dass die Gemeinde in vielen Aspekten als überdurchschnittlich attraktiv bewertet wird. Lage und Erreichbarkeit seien zwar seltener Zuzugsgrund als in anderen Gemeinden. «Anziehend wirken hingegen soziale Aspekte, Bildung und Betreuung sowie das Wohnobjekt. Die Zuziehenden nach Bonstetten haben auch überdurchschnittlich oft vor, sich längerfristig in der Gemeinde zu binden», heisst es in der Erhebung. Im Vergleich ist Bonstetten überdurchschnittlich oft Wunschwohnort. Laut Statistischem Amt ist es in ländlichen Gegenden öfters der Fall, dass der neue Wohnort nicht bewusst, sondern eher aufgrund des Immobilienangebots ausgewählt wird.
Fünf Faktoren ausschlaggebend
In Bonstetten waren fünf Faktoren ausschlaggebend für den Zuzugsentscheid. Naturnähe, Sauberkeit, Strassennetz, Sicherheit wurden jeweils in über 80 Prozent als Grund angegeben, beim öffentlichen Verkehr sind es 76 Prozent. Ebenfalls von Bedeutung sind Einkaufs- und Dienstleistungsangebot (71%), Image (64%), die Nähe zum Arbeits-/Studienort (60%). Nicht ausschlaggebend unter anderem: der Steuerfuss, das Sport- und Freizeitangebot oder das Schulangebot – Faktoren, die nur rund ein Drittel der Befragten ins Feld führen.
Preis-/Leistungsverhältnis stimmt
80 Prozent der Befragten haben eine Wohnung bezogen, 18 Prozent ein Einfamilienhaus und 2 Prozent ein anderes Wohnobjekt. Bei knapp der Hälfte handelt es sich um Wohnungen bis 4½ Zimmer. Ausschlaggebend bei der Wohnungswahl sind ebenfalls fünf Faktoren, die deutlich über 80 Prozent nennen: das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt und Helligkeit, Stil und Charakter gefallen, Grundriss/Flächenaufteilung, Qualität überzeugen. 76 Prozent nennen auch die ruhige Umgebung, 75 Prozent den Aussenraum als gut. Weniger ins Gewicht fallen die interessante Umgebung, fehlende Alternativen oder Erbe/Beziehungen.
Die grosse Mehrheit will langfristig bleiben
Die grosse Mehrheit der neu Zugezogenen will langfristig in Bonstetten bleiben, nämlich 91 Prozent. Für 77 Prozent sind gute Kontakte mit der Nachbarschaft wichtig, für 72 Prozent Privatleben und Freizeit in der Gemeinde. Immerhin 62 Prozent nennen Bonstetten als Wunschwohnort – ein überdurchschnittlicher Wert im Vergleich zu anderen ländlichen Gemeinden. Immerhin noch 34 Prozent sind einem Verein beigetreten oder beabsichtigen es. Politisch betätigen wollen sich hingegen nur 13 Prozent. Eine Mehrheit, nämlich 55 Prozent, ist ins Dorf Bonstetten gezogen, weil man sich mit der Gemeinde von früher her verbunden fühlt. Im Dorfteil Schachen sind es hingegen nur 18 Prozent.
Singles binden sich weniger
62 Prozent der Befragten leben in einem Zwei-Personen-Haushalt, 12 Prozent sind Single-Haushalte, 14 Prozent Drei-Personen-Haushalte. Paare ohne Kinder sind in der Mehrheit. Überdurchschnittlich viele haben einen höheren Bildungsabschluss. 34 Prozent der Befragten – eine Mehrheit – verfügen über ein monatliches Einkommen zwischen 8000 und 12000 Franken.
Singles und Bewohner von Wohngemeinschaften betrachten ihre Wohnsituation häufiger als vorübergehend und sind eher anspruchslos. Die Erreichbarkeit muss stimmen, alles andere ist zweitrangig. Bei Familien mit Kindern ist das anders, auch deshalb, weil ein Umzug mit viel Aufwand verbunden ist. Diese Familien nehmen für ein gutes Angebot und Image, ein vertrautes Umfeld, ein stimmiges Bildungs- und Betreuungsangebot und ein attraktives Wohnobjekt auch eine nicht optimale Erreichbarkeit in Kauf. Gut verdienende Singles sind äusserst mobil. Sie denken kurzfristig. Paare und Familien hingegen achten verstärkt auf eine gute Immobilie. Aus der Befragung geht auch hervor, dass Schweizer Wert legen auf das Wohnobjekt und auf das soziale Umfeld. Aber sie wollen sich nicht häufiger engagieren oder stärker binden als Ausländer. Diese legen vor allem Wert auf gute Erreichbarkeit.
«Die Umfrage zeigt ein erfreuliches Bild von unserer Gemeinde», sagt Gemeindeschreiber Primus Kaiser. Der Gemeinderat werde nun die Resultate vertieft analysieren.