Sieg für die EVP – auf Kosten der Grünen

Der Schreiner Daniel Sommer zieht neu in den Kantonsrat ein, Hans Läubli hat seinen Sitz verloren

Daniel Sommer erklärt an der Wahlfeier der EVP seine Ziele und Standpunkte und bedauert die Sitzeroberung auf Kosten von Hans Läubli. (Bilder Salomon Schneider) Hans Läubli hat trotz Wahlniederlage das Lachen nicht verlernt.

Daniel Sommer erklärt an der Wahlfeier der EVP seine Ziele und Standpunkte und bedauert die Sitzeroberung auf Kosten von Hans Läubli. (Bilder Salomon Schneider) Hans Läubli hat trotz Wahlniederlage das Lachen nicht verlernt.

Für die Grünen war es sowohl im Kanton als auch im Bezirk Affoltern ein rabenschwarzer Wahlsonntag. 2011 hatten sie noch 3,3 Prozent Wähleranteil gewonnen, am Sonntag haben sie 3,55 Prozent verloren und stehen nun bei 6,99 Prozent Wähleranteil im Bezirk. Hans Läubli, seit 2007 im Kantonsrat und Präsident der Justizkommission, hat deshalb seinen Sitz verloren. «Umweltthemen scheinen immer stärker an Gewicht zu verlieren – zugunsten von Wirtschaftsthemen», meinte Hans Läubli nach der Wahl resigniert. Er glaube aber trotzdem, dass seine Partei richtig eingestellt sei: «Ein weiterer Grund für die Niederlage der Grünen mag sein, dass sich auch andere Parteien den Umweltgedanken auf die Fahne geschrieben haben. Sie setzen sich aber nicht konsequent genug ein.»

Hans Läublis Politik weitertragen

Auf der Wahlfeier der EVP wurde es plötzlich still, als die Feiernden erfuhren, dass Daniel Sommer auf Kosten von Hans Läubli in den Kantonsrat einzieht. Gerhard Gysel, der Präsident der EVP Knonauer Amt, würdigte Hans Läublis Leistungen: «Der einzige Wermutstropfen an diesem sonnigen Tag ist, dass Hans Läubli den Sprung in den Kantonsrat nicht mehr geschafft hat. Wir kennen diese Situation, wurde doch Lisette Müller vor vier Jahren nicht wiedergewählt.»

Auch Daniel Sommer ging in seiner Dankesrede auf das Schaffen von Hans Läubli ein: «Vielleicht kann ich einen Teil von Hans Läublis Politik weitertragen, wir haben ja doch einige Überschneidungen bei unseren politischen Standpunkten – Hans ist und war ein glaubwürdiger Grüner.»

Sozial engagierter Gewerbler

Daniel Sommer freute sich gleichzeitig aber riesig über die Wahl: «Meine ersten Gedanken waren – unglaublich – unfassbar – grandios!» Sein pragmatisches Denken, als sozial engagierter Gewerbler, scheine bei den Wählern gut angekommen zu sein: «Ich musste mich im Laufe der letzten Monate in zahlreiche Dossiers einarbeiten, da die Leute meine Standpunkte zu den verschiedensten Themenbereichen wissen wollten.» Er habe bis zum Schluss nicht an die Wahl geglaubt und habe erwartet, dass es erst in vier Jahren klappen werde. Gerade in Affoltern hatte die EVP viele Stimmen geholt, mit 15,1 Prozent. Daniel Sommer will sich schwerpunktmässig für Umwelt- Bildungs- und Gewerbepolitik einsetzen.

Einen Achtungserfolg erzielte zudem die ehemalige KantonsrätinLisette Müller, die vom sechsten auf den zweiten Listenplatz vorrutschte.

Bis zuletzt gezittert hat auch Hans Wiesner von den Grünliberalen: «Ich finde es bedenklich, dass Umweltthemen im Bezirk Affoltern so wenig Gewicht haben in der Wählergunst. Man sollte doch weiterdenken, als bis zur nächsten Tankfüllung.» In den nächsten vier Jahren will Hans Wiesner ein Aktivposten in der Fraktion sein.

 

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