«Das Modeln macht mir einfach Spass»

Im September 2019 stand Nathalie Vollmeier im Finale des «Elite Model Look». Für den Sieg hat es damals nicht ganz gereicht, aber für einen Modelvertrag. Wo steht sie heute?

«Vor der Kamera fühle ich mich frei», sagt die 18-jährige Nathalie Vollmeier
«Vor der Kamera fühle ich mich frei», sagt die 18-jährige Nathalie Vollmeier

Gewusst habe sie es natürlich nicht. Doch man habe es erahnen können, sagt Nathalie Vollmeier rückblickend. Umso glücklicher war die damals 17-Jährige, als in der Finalshow des Modelwettbewerbs «Elite Model Look» im Einkaufszentrum Sihlcity verkündet wurde: Alle Finalistinnen und Finalisten erhalten einen Vertrag bei der Zürcher Modelagentur «Option». Für den Sieg und die Teilnahme am Weltfinale hatte es der Stallikerin damals zwar nicht ganz gereicht. Doch mit dem Vertrag in der Tasche durfte sie ihn weiterträumen, den Traum vom Modeln.

Das ist nun ein Jahr her. Die minderjährige Fachmittelschülerin ist inzwischen volljährig. Und ein Model?

Sie habe tatsächlich schon mehrere Shootings absolviert, erzählt Nathalie Vollmeier beim Gespräch im «Roots» in Affoltern. Bisher seien das aber sogenannte Test-Shootings gewesen. Diese brauche es, um sich als Model ein Portfolio aufzubauen: «Mit den Bildern kann ich den Kunden verschiedene Seiten von mir präsentieren.» Die Shootings hat ihre Agentur organisiert. Das sei nun, mit dem Modelvertrag, üblich, erzählt ­Vollmeier. Zuvor hatte sie ab und zu auch private Anfragen über das Bildernetzwerk Instagram erhalten. Dort postet sie regelmässig Bilder von sich. Inzwischen werde alles über die Agentur abgewickelt: «Wenn ein Kunde einen Auftrag zu vergeben hat, sucht ‹Option› in ihrer Kartei nach einem passenden Model. Entspreche ich den Kriterien, werde ich angefragt, und wenn ich zusage, schlagen sie mich beim Kunden für den Job vor», führt sie weiter aus. 
Sie selbst verfolgt auf Instagram die Posts anderer Models, zum Beispiel jene des US-amerikanischen Models Kendall Jenner. Dort schaue sie sich für Shootings das eine oder andere Detail ab.

Zwei Stunden warten für den zweiminütigen Auftritt
Neben den Testshootings hat Nathalie Vollmeier in den letzten Monaten eine Handvoll Castings für Laufsteg-Jobs besucht. Dort brauche es manchmal viel Geduld, sagt sie: «Man wartet zwei Stunden, bis man an der Reihe ist, um sich dann für ein paar Minuten vorstellen zu dürfen.» Nathalie Vollmeier sagt, sie nutze diese Zeit, um Kontakte zu knüpfen. Einen Konkurrenzkampf habe sie unter den Castingteilnehmerinnen bisher nicht erlebt – und sie suche ihn auch nicht. Es mache vieles einfacher, wenn man es mit allen gut habe, sagt sie und siehts pragmatisch: «Was nützt es, sich gegenseitig zu beneiden? Man sieht nun mal so aus, wie man aussieht.» Manchmal, sagt Vollmeier, sei die Modelwelt zwar schon «ein bisschen oberflächlich», aber das dürfe man nicht allzu persönlich nehmen. Sie denke sich dann jeweils: «Die meinen es nicht bös.»

Ein Casting hat bisher zu einem bezahlten Job geführt: Für die F+F Schule für Kunst und Design Zürich durfte Nathalie Vollmeier über den Laufsteg schreiten, in den selbstdesignten Kleidern der Absolventinnen und Absolventen. Ein anderer Job, für den sie bereits gebucht war, wurde coronabedingt verschoben. Eine Show nach dem Casting abgesagt. Wegen Corona, sagt Nathalie Vollmeier, sei «alles ein bisschen kritisch im Moment».

Natürlich wäre sie weiteren Aufträgen nicht abgeneigt, doch als Schülerin ist sie nicht auf die Aufträge angewiesen: «Ich modle nicht wegen des Geldes, es macht mir einfach Spass», sagt die 18-Jährige. Neben der Fachmittelschule liessen sich die Castings gut einrichten, sagt Nathalie Vollmeier. Deshalb werde sie in nächster Zeit mal abwarten und sehen, wie sich ihr Hobby entwickle. Wegen Corona und der reduzierten Auftragslage könne sie derzeit schlecht einschätzen, wie ihre Chancen auf dem Modelmarkt aussehen. Vorrang aber habe sowieso die Ausbildung: «Ich will auf jeden Fall zuerst die Schule abschliessen.» 
Danach wird sich zeigen, wohin es Nathalie Vollmeier verschlägt: In die weite Modelwelt – oder doch an die Pädagogische Hochschule. Sie hat nämlich noch einen anderen Traumberuf: Lehrerin.

Weitere Artikel zu «Bezirk Affoltern», die sie interessieren könnten

Bezirk Affoltern23.04.2025

«Es braucht auch Mitglieder, die nicht Juristen sind»

Bezirksrat, 2. Wahlgang: Peter Wehrli im Porträt
Bezirk Affoltern23.04.2025

Affoltern: Der «König der Kreisel», der gekrönte Kreisel und der «Bauer»

Serie «Verkehrskreisel im Säuliamt» – Teil 3
Bezirk Affoltern23.04.2025

Bezirksrat: Wer vervollständigt das Gremium?

Peter Wehrli und Mark Würker noch im Rennen