Der Zauber von Weihnachten im Spital

Wie ist es, wenn die Feiertage im Krankenhaus verbracht werden müssen? Ein Rundgang im Spital Affoltern

Irene Georges, Leiterin der Gastronomie, im Gespräch mit einem ihrer Mitarbeitenden. (Bilder Daniela Zeman)

Irene Georges, Leiterin der Gastronomie, im Gespräch mit einem ihrer Mitarbeitenden. (Bilder Daniela Zeman)

Senol Sahin, stellvertretender Leiter Events und Restaurants, ist mit den Mitarbeiterpräsenten unterwegs. Passend zum kürzlich absolvierten Brandschutzkurs gibt es für alle eine Löschdecke.

Senol Sahin, stellvertretender Leiter Events und Restaurants, ist mit den Mitarbeiterpräsenten unterwegs. Passend zum kürzlich absolvierten Brandschutzkurs gibt es für alle eine Löschdecke.

Auch eine Krippe wird alljährlich im Spital aufgestellt.

Auch eine Krippe wird alljährlich im Spital aufgestellt.

Auf den Spitalgängen finden sich immer wieder weihnachtliche Dekorationen. Diesen Baum haben die Lernenden unter den wachsamen Augen von Patientinnen und Patienten geschmückt.

Auf den Spitalgängen finden sich immer wieder weihnachtliche Dekorationen. Diesen Baum haben die Lernenden unter den wachsamen Augen von Patientinnen und Patienten geschmückt.

Franziska Pellanda (links), Co-Leiterin Pflege Privatabteilung, und Bettina von Rickenbach (Mitte), stellvertretende Chefärztin Zentrum für Altersmedizin und Palliative Care, mit einer Mitarbeiterin.

Franziska Pellanda (links), Co-Leiterin Pflege Privatabteilung, und Bettina von Rickenbach (Mitte), stellvertretende Chefärztin Zentrum für Altersmedizin und Palliative Care, mit einer Mitarbeiterin.

Weihnachten daheim und mit Angehörigen und Freunden feiern — für so viele selbstverständlich. Aber ebenso selbstverständlich ist es für viele Betriebe, dass die Feiertage am Arbeitsplatz stattfinden werden. Wie etwa im Spital Affoltern: Ärztinnen, Ärzte, Pflegepersonal sowie sämtliche weiteren Mitarbeitenden garantieren auch während dieser Zeit einen reibungslosen Betrieb. «An solchen Feiertagen zu arbeiten, gehört zu unserem Beruf», sagt Bettina von ­Rickenbach, stellvertretende Chefärztin Zentrum für Altersmedizin und Palliative Care, an diesem Tag im Advent. Sie wird am 24. und 25. Dezember einmal mehr Dienst haben. Ruhiger, aber doch auch feierlicher gehe es während dieser Tage zu und her — «es liegt jeweils ein gewisser Zauber in der Luft», sagt sie. Dieser gewisse Zauber von Weihnachten an einem Ort, wo doch viele nicht freiwillig sind, wo viele auf bessere Tage hoffen, ist bereits Tage vor Weihnachten deutlich spürbar. Beim Eingang, auf den Gängen, in den Stationszimmern —überall ist es festlich geschmückt.

«Gestern hatten wir einen kleinen Weihnachtsapéro», sagt Franziska ­Pellanda, Co-Leiterin Pflege, und räumt im Pausenraum noch übrig gebliebene Häppchen zur Seite. Auch für sie ist es quasi Alltag, an Feiertagen zu arbeiten. Und gerade während dieser Zeit werde besonderes Augenmerk darauf gelegt, den Wünschen der Patientinnen und Patienten nachzukommen, fügt sie an. So kommt es immer mal wieder vor, dass zusammen gesungen wird. Oder dass Treffen mit den Angehörigen ermöglicht werden, damit beispielsweise gemeinsam gegessen werden kann. «Aber wir versuchen, vor Weihnachten möglichst viele Patientinnen und Patienten nach Hause zu schicken», sagt Bettina von Rickenbach. Dass dies nicht auf sie zutreffen wird, weiss Patientin F., die in diesem Bericht unerkannt bleiben möchte. Sie liegt im Spitalbett; nichts deutet in ihrem Einzelzimmer auf die anstehenden Feiertage hin. Sie brauche das nicht, sagt sie, die eine Woche zuvor gestürzt und daraufhin eineinhalb Tage unentdeckt liegen geblieben war. Die Diagnose: überall Schürfungen, glücklicherweise kein Bruch. Wenn alles planmässig verläuft, wird sie während der Feiertage in der Reha im aargauischen Schinznach sein. «Es ist, wie es ist, und dieses Jahr wird es halt anders», sagt sie, die sonst Weihnachten jeweils bei ihren erwachsenen Kindern verbringt.

Weihnachtsgruss aus der Küche

Sterne, Tannenäste, geschmückte Christbäume, eine grosse Krippe — auf dem Weg in die Küche wird noch deutlicher: Im Spital soll niemand auf Weihnachten verzichten müssen. «Und natürlich gibt es auch Geschenke», sagt Senol Sahin, stellvertretender Leiter Events und Restaurants. Er schiebt einen mit Papiertüten gefüllten Wagen vor sich her. Heute sei er als Christkind unterwegs, fügt er schmunzelnd an. Seine Runde führt ihn zu den Mitarbeitenden, die er mit einem Präsent überraschen will. Überraschen will man an Weihnachten die Patientinnen und Patienten auch aus der Küche. Irene Georges, Leiterin der Gastronomie, plant die Gerichte bereits lange im Voraus. Ein Gourmetteller soll es dieses Jahr an Heiligabend sein, mit Roastbeef, Lachs und Pastete. Zudem werden die Tablare mit Tannenzweigen, Weihnachtskonfekt, Schokoladensternen und festlichen Servietten geschmückt. «Das ist uns immer besonders wichtig», betont Irene Georges. Für sie und ihr Team sei es während dieser Tage immer schön, auch etwas mehr als das Alltägliche bieten zu dürfen, sagt sie, die bei der Erstellung der Arbeitspläne aber stets Rücksicht auf die Bedürfnisse aller zu nehmen versucht. Sie habe doch einige Mitarbeitende anderer Glaubensrichtungen, so Irene Georges. «Für sie spielt es keine Rolle, an Weihnachten arbeiten zu müssen.» Und einmal mehr ist deutlich spürbar: Es wird alles daran gesetzt, dass auch im Spital Weihnachten gefeiert werden kann. Für einmal einfach anders.

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