Die Badmeister melden hohe Besucherzahlen

Am kommenden Sonntag ist Saisonschluss für die Freibäder im Bezirk Affoltern

Mit rund 45000 Eintritten ist das «Stigeli» in Affoltern Spitzenreiter in Sachen Besucherzahlen.

Mit rund 45000 Eintritten ist das «Stigeli» in Affoltern Spitzenreiter in Sachen Besucherzahlen.

Der Winter kann kommen: Badmeister Paul Höhener montiert in Obfelden die Eisbrecher. (Bilder Martin Mullis)

Der Winter kann kommen: Badmeister Paul Höhener montiert in Obfelden die Eisbrecher. (Bilder Martin Mullis)

Die morgendlichen Nebelfelder über der Reuss, die vollen Obstbäume und natürlich die abgeernteten Felder zeugen davon, dass der Herbst definitiv das Zepter übernommen hat. Auch im Schwimmbad Obfelden treibt der kühle Wind die Blätter über den gepflegten Rasen. Badmeister Paul Höhener montiert bereits die «Eisbrecher» – ein Seil mit Kunststoffplatten, welches verhindert, dass das etwa ein Meter hohe Restwasser eine Eisdecke bildet und damit Schäden verursachen könnte. Solche Massnahmen gehören jedoch zu den kleineren Sorgen des Bademeisters, der in der vergangenen Saison 20000 Eintritte registrierte. Die Technik der Obfelder Badi entspricht nicht mehr den kantonalen Vorschriften, wird jedoch von den zuständigen Stellen im Kaspar-Escher-Haus noch toleriert. Dies, weil die Gemeinde Obfelden das Schwimmbad ohnehin einer Sanierung unterziehen will (siehe «Anzeiger» vom 11. September 2015). Rund ein Drittel der budgetierten Beckensanierungskosten von gut 2 Mio. Franken wird jedoch die dringend notwendige Erneuerung der technischen Anlagen beanspruchen, welche unabhängig vom Ergebnis der Abstimmung an die Hand genommen werden muss. Für Franziska Marty, die für die Badi zuständige Gemeinderätin, ist es jedoch wichtig, dass die Badi Obfelden nach wie vor für alle Besuchergruppen attraktiv bleibt. Sie versichert, dass zum Beispiel das Wassertrampolin, die Bahnen für die Sportschwimmer, das Kleinkinderbecken und die übrigen speziellen Bereiche weiterhin zur Verfügung stehen werden.

Eine Badi voller Leben entschädigt die Mehrarbeit

Die Obfelder Badi werde nach wie vor als abwechslungsreicher Ort ohne jegliche Hektik der Bevölkerung zur Verfügung stehen, so die Gemeinderätin.

Mit rund 45000 Eintritten ist das «Stigeli» in Affoltern Spitzenreiter in Sachen Besucherzahlen. Badmeister Marty, den alle einfach «Fäger» nennen, beschäftigt sich im ebenfalls bereits schon seit einer Woche geschlossenen Schwimmbad mit Aufräumen und Putzen. «Fäger» liebt heisse und schöne Sommer wie der vergangene. Für ihn gilt, dass eine gutbesuchte Badi voller Leben die Mehrarbeit mehr als entschädigt. Auch Kathrin Huwiler von der Badi Maschwanden spricht von einer überdurchschnittlich hohen Besucherzahl. Das neue Naturbad sei bei den Besuchern mehrheitlich gut benotet worden, wenn sich auch einige der Gäste mit dem glitschigen Bassinboden nicht so richtig anfreunden konnten. Ebenfalls bereits geschlossen hat das Strandbad am Türlersee. Badmeister und Chef des Campingplatzes, Andi Glättli, schwärmt vom ausserordentlich schönen Ferien-Sommer und weiss, dass in den letzten Monaten gegen 30000 Personen den See als Abkühlung aufgesucht hätten.

Für Kälteresistente ist die Reuss noch lange «offen»

Zu diesen Türlersee-Fans gehört auch der für das Freibad in Mettmenstetten zuständige Gemeinderat MarinoMarchetto. Er gibt am Telefon etwas zerknirscht zu, dass er öfters den Türlersee «seinem» Schwimmbad vorgezogen habe. Trotzdem darf er stolz melden, dass in der Saison rund 10000 Besucher in der Badi Mettmenstetten Abkühlung gesucht hätten. Natürlich spricht man auch beim Hedinger Weiher von einem sehr grossen Besucherandrang. Genaue Zahlen waren jedoch nicht zu eruieren.

Solche sind naturgemäss auch nicht von der Reuss in Obfelden und Ottenbach auszumachen. Hier sind lediglich Mutmassungen möglich. Wer jedoch an heissen Tagen auf den entsprechenden Brücken den Fluss beobachtete, konnte zahlreiche Badende sowie Gummiboote und selbstgezimmerte Flosse ausmachen. Sicher ist, dass die Flussbadestellen von Kälteresistenten noch einige Zeit genutzt werden. So findet in Ottenbach das «Endschwimmen» traditionell am zweiten Sonntag im Oktober statt und dies notabene bei jeder Witterung und unabhängig von den herrschenden Luft- und Wassertemperaturen.

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