Ein Doppelsieger und ein Ämtler mit vielversprechendem Gespann

Toni Windlin konnte sich beim 6. nationalen Säuliämtler Fahrturnier in Zwillikon als Doppelsieger feiern lassen. Der Kernser gewann die Zwei- und Vierspännerkategorie. Fredy Streich (Zweispänner L) und Hansheiri Weiss (Vierspänner) sorgten mit zwei dritten Plätzen für die besten Ämtler Klassierungen.

Engen Wendungen als grosse Herausforderung: Doppelsieger Toni Windlin mit dem Vierergespann. (Bilder Werner Schneiter)

Engen Wendungen als grosse Herausforderung: Doppelsieger Toni Windlin mit dem Vierergespann. (Bilder Werner Schneiter)

Dynamik: Hansheiri Weiss aus Mettmenstetten mit dem Zweispänner im Hindernisparcours.

Dynamik: Hansheiri Weiss aus Mettmenstetten mit dem Zweispänner im Hindernisparcours.

Carole Streich aus Maschwanden mit Joy und Jin: Platz fünf in der Kategorie Ponys gemischt. (Bild Jeannette Eckert)

Carole Streich aus Maschwanden mit Joy und Jin: Platz fünf in der Kategorie Ponys gemischt. (Bild Jeannette Eckert)

Seit der Anlass vor fünf Jahren vom Freundschaftsturnier zum nationalen Anlass mutiert ist, sind die Teilnehmerfelder in den einzelnen Kategorien nicht mehr so gross – zu hoch ist das Niveau für Gespannfahrerinnen und -fahrer, die diesen Sport als «astreines» Hobby betreiben. Dazu kommt der Kostenfaktor. Nicht alle können sich zwei und mehr Pferde in den Stall holen und einen Zeitaufwand in Kauf nehmen, um in einem nationalen Turnier bestehen zu können.

«Das Niveau ist auch in Zwillikon sehr hoch», lautet der Befund von Jurypräsident Fritz Gfeller, der sich vor allem vom Können auf dem anspruchsvollen Hindernisparcours beeindruckt zeigte. Der rund 800 Meter lange, mit 20 Hindernissen bestückte Parcours stellte vor allem durch enge Wendungen für Gespanne – insbesondere für die Vierspänner – eine grosse Herausforderung dar. Dass kaum jemand ohne Strafpunkte wegen Zeitüberschreitung durch die Töggel und über die Brücke kam, ist Beleg dafür.

Allerdings lobt auch hier Fritz Gfeller: «Im Allgemeinen ist das Hindernisfahren sehr gut, und der Parcours soll ja selektionieren.» Gefreut hat den Berner auch, dass er bei den Einspännern in der unteren Stufe viele Junge am Start gesehen hat. Die haben das Zeugs, um nachzurücken», glaubt er und macht höchstens bei der Qualität der Dressurprogramme ein paar Abstriche. «Hier gibt es Luft nach oben», fügt er bei – im Wissen, dass die perfekte Dressur ebenso schwierig ist wie das Steuern der Pferde durch den Hindernisparcours.

Hansheiri Weiss: Vierspänner mit Zukunft

Toni Windlin aus Kerns konnte sich als Doppelsieger feiern lassen, aber bei den Vierspännern lag er nur um Sekundenbruchteile vor Marlis Reifer-Sax aus Fehraltorf. Ausschlaggebend war hier die wesentlich bessere Dressur von Windlin, der immer wieder in allen Kategorien antritt und sich als Pferde-Ausbildner und als Pferdezüchter einen Namen geschaffen hat.

Der Mettmenstetter Hansheiri Weiss bestritt mit dieser Zusammensetzung der Pferde erst den zweiten Wettkampf und musste sich bei den Zweispännern mit dem letzten Platz begnügen. In der Vierspännner-/Tandemkategorie steigerte er sich auf den dritten Rang, verpasste aber eine bessere Klassierung, weil er im zweiten Umgang mit seinen Friesen Hearke, Karel, Henri und Zorro am Ziel vorbeifuhr.

«Er hat trotzdem eine sehr gute Leistung gezeigt und kann mit diesem Gespann internationales Niveau erreichen. Das Potenzial dazu ist vorhanden», glaubt Jurypräsident Gfeller, der im Übrigen auch vom Tandemfahren angetan ist. Das sind Gespanne, bei denen die Pferde nicht nebeneinander, sondern hintereinander laufen. «Das ist schwieriger als bei den Vierspännern, weil das Pferd vorne allein ist, auf die Stimme des Fahrers und auf die Leinenführung achten muss», hält Gfeller fest.

Das nationale Fahrturnier auf dem Areal der Familie Obschlager in der Weid in Zwillikon, organisiert von der Fahrgruppe des Kavallererievereins, hat neben der sportlichen auch eine gesellschaftliche Note – und am Wochenende viele Pferdesportfreunde angelockt, mehr als an allen anderen nationalen Fahrturnieren. Weil gleichzeitig die Weltmeisterschaft stattfand, fehlte die absolute nationale Spitze, was der Stimmung aber in keiner Weise Abbruch tat.

Am 17. und 18. September geht es weiter mit den Pferdesporttagen des Kavallerievereins.

Ranglistenauszug:

Ponys Ein- und Zweispänner, Preis der Agir AG: 1. Ernest Monin, Buix; 5. Carole Streich, Maschwanden, mit Joy und Jin. – Zweispänner L, Preis der Garage Marco Streich, Knonau: 1. Andreas Heule, Widnau; 3. Fredy Streich, Zwillikon, mit Lesly und Hakim. – Einspänner L, Preis der Ernst Höhener AG, Obfelden: 1. Werner Pfister, Maisprach. Einspänner MS, Preis von Köfler Holzbau, Zwillikon: 1. Urs Bernhard Rüdtlingen; 17. Heinz Kellenberger, Hausen, mit Little Man. – Zweispänner MS, Preis der Albis Bettwaren AG, Affoltern: 1. Toni Windlin, Kerns; 11. Hansheiri Weiss, Mettmenstetten, mit Karel und Henri. - Vierspänner/Tandem LMS, Preis der Subaru Schweiz AG: 1. Toni Windlin, Kerns; 3. Hansheiri Weiss, Mettmenstetten, mit Hearke, Karel, Henri und Zorro.

Weitere Informationen unter www.kv-affoltern.ch.

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