Ein grüner Fleck, den die Bevölkerung schätzt
1,5 Jahre nach seiner Einweihung hat sich der Affoltemer Stadtpark Brauiweiher etabliert
Im Winter sei es ihnen zu kalt gewesen, aber nun, da es wärmer werde, seien sie wieder häufiger vor Ort, sagt Jamal Huber aus Zwillikon. Der 17-Jährige war am vergangenen Mittwochnachmittag mit seinen Freunden Elena, Kevin und Alessandro im Stadtpark Brauiweiher anzutreffen. Es sei ruhig hier hinten (oder zumindest ruhig gewesen, bis die Bauarbeiten für den Brauipark begonnen hätten), und dass die Bäume bei der Picknickstelle noch zu klein sind, um als Schattenspender zu dienen, findet zumindest Jamal super: So könne er «voll die Sonne verspüren».
Affoltern gefällt Jamal eigentlich nicht besonders gut. Es ist, wie er findet, «eine hässliche Stadt». Aber der Stadtpark, doch, der sei schön geworden, da sei das Geld an der richtigen Stelle eingesetzt worden. Davon hätten die Einwohnerinnen und Einwohner jetzt tatsächlich was. Auch den Holz-Unterstand am hinteren Weiher, der bei Regen Schutz bietet, befinden die vier Freunde für gelungen. Nur einen Wunsch hätten sie noch: «Eine Grillstelle wäre super!»
Weniger Vandalismus
Als die Idee eines Stadtparks auf dem Brauiareal erstmals aufkam, waren Jamal, Elena, Alessandro und Kevin noch nicht auf der Welt. Bereits, nachdem die Gemeinde das Areal im Jahr 1994 gekauft hatte, wurde sie mehrfach diskutiert – und aus Kostengründen abermals verworfen. Im Rahmen des Überbauungsprojekts Brauipark wurde die Idee wieder aufgenommen, und schliesslich bewilligte die Gemeindeversammlung für den Bau des Parks einen Kredit von 985 000 Franken. Hinzu kam eine gebundene Ausgabe von 357 000 Franken für die Beseitigung von belastetem Material. Entstehen sollte für dieses Geld nach den Plänen der Stadt «eine Oase für Zeit, Ruhe und Erholung». «Das ist kein Partypark», bekräftigte Markus Gasser, Stadtrat Bau und Infrastruktur, an der Einweihungsfeier im Herbst 2023. Vandalen und herumliegende Abfälle wollte die Stadt nicht tolerieren.
Komplett verhindern liess sich dies trotzdem nicht: Es dauerte keine Woche, bis Teile des Parkmobiliars versprayt waren. Wiederholt kam es auch zu Sachbeschädigungen an der Beobachtungsplattform.
Finanzielle Punktlandung
Heute zieht die Stadt zum Park ein positives Zwischenfazit: Der Park werde von der Bevölkerung sehr geschätzt. Besonders auch bei Familien mit Kindern. Die Fälle von Vandalismus seien erfreulicherweise zurückgegangen, gelegentlich gebe es noch Sprayereien zu verzeichnen. Littering in Form von schwimmenden Getränkedosen im Wasser, die für das Werkhof-Team unnötigen Aufwand bedeuteten.
Auch Stadtrat Markus Gasser ist zufrieden: «Ich bin öfter im Stadtpark und stelle fest, dass ich dort selten alleine bin.» Es sei schön zu sehen, dass der Park genutzt werde. «Wenn die Überbauung Brauipark fertiggestellt ist, dürften die Frequenzen noch einmal zunehmen.» Gasser freut sich auch über den finanziellen Ausgang des Projekts: Inzwischen liegt die finale Abrechnung vor, und die Ausgaben liegen insgesamt rund 35000 Franken unter dem Budget von rund 1,33 Millionen Franken.