Einbahn sorgt für Verwirrung

Die Fahrt von der Unteren Bahnhofstrasse in Affoltern zum Bahnhofplatz ist nicht erlaubt

Teurer Patzer: Die Durchfahrt beim Bahnhofplatz Affoltern kann eine Busse von 100 Franken nach sich ziehen. (Bild Dominik Stierli)

Seit dem 12. August wird der Busbahnhof in Affoltern umgebaut. Dabei ­werden die Anlegekanten erhöht und so die Haltestellen behindertengerecht ausgebaut. Als Nebeneffekt der Bauarbeiten darf die Strasse beim Bahnhofplatz nur einspurig befahren werden. Aus der Richtung der Unteren Bahnhofstrasse ist direkt beim Kreisel eine Einbahn signalisiert. Dazu der Hinweis: «Ausgenommen öffentlicher Verkehr.» Die Signalisation wird aber gemäss eigenen Beobachtungen oft missachtet. Denn die Strasse scheint frei zu sein, eine Durchfahrt ohne Probleme möglich.

Zusätzlicher Halteraum für Postautos

Der «Anzeiger» hat dazu bei der Stadt Affoltern nachgefragt. Diese erklärt, dass eine Fahrspur gesperrt wurde, ­damit die Postautos während der Bauarbeiten die Fahrbahn fürs Aussteigen der Passagiere nutzen könnten. «Zudem wird diese Fahrbahnseite von den ­Postautos als Halteraum genutzt, wenn alle vier Haltekanten besetzt sind», ­erklärt Stadtschreiber Stefan Trottmann. Während der ersten beiden ­Bauphasen stehen den Postautos von den insgesamt acht Haltekanten nur noch vier zur Verfügung. Dies erklärt auch, weshalb das Fahrverbot nicht mit Schranken oder weiteren Mass­nahmen signalisiert wird. Die Durchfahrt muss für die Postautos jederzeit möglich sein.

Seit Beginn der Bauarbeiten mache die Stadtpolizei Affoltern regelmässig Kontrollen und büsse fehlbare Lenkerinnen und Lenker, so die Stadt. «Im Sinne der Kulanz am ersten ‹Sperrtag› verzichtete die Stadtpolizei aber auf Repressionen und begnügte sich mit präventivem Handeln», heisst es bei der Stadt.

100 Franken Busse

Das Missachten der Verkehrsschilder ist nicht ganz günstig. Gemäss dem Strassenverkehrsgesetz und der Signalisationsverordnung beträgt die Ordnungsbusse «Einfahrt verboten» ganze 100 Franken. Bis Donnerstag letzter Woche wurden 138 Bussen ausgestellt. Die Situation habe sich auch nicht verbessert, so der Stadtschreiber. «Die meisten ­Fahrzeuglenker geben an, dass sie aus Routine dort durchfahren und die Signalisation gar nicht beachten», erklärt Trottmann.

Das Verbot gilt auch für Zweiradfahrer. Die Stadt schreibt dazu: «Aufgrund der engen Platzverhältnisse und der Verkehrssicherheit kann den Velofahrenden keine direkte Verbindung durch den Baustellenbereich angeboten werden.» Für Velofahrende bestehe die Möglichkeit, abzusteigen und das Velo auf dem Gehweg entlang der Baustelle zu stossen. Das Befahren eines Trottoirs oder einer Fussgängerzone mit dem Fahrrad ist grundsätzlich verboten. Einzig für Kinder unter zwölf Jahren sei das unter gewissen Umständen erlaubt. Ebenfalls schlägt die Stadt als alternative Route für Zweiradfahrer die Alte Obfelderstrasse auf der anderen Seite der Gleise vor.

Durch die Sperrung ändern teils auch die Halteorte der Postautos. So hält der 200er-Bus von Zürich Enge direkt bahnhofseitig auf der Strasse. Auch die Postautos der Linien 212, 215 und 217 lassen die Leute während der Bauzeit vis-à-vis dem Bahnhof bei der Tankstelle aussteigen. Der Zugang zu den Geleisen erfolgt dann über den Fussgängerstreifen. Bei den Abfahrten kann es kurzzeitig zu Wartezeiten vor der Bedienung der ­Haltestelle kommen.

Die Bauarbeiten dauern noch bis zur ersten Oktoberwoche. Je nach Bauphase können die Halteorte nochmals ändern. Die Benutzerinnen und Benutzer des öffentlichen Verkehrs werden gebeten, die ­Hinweisschilder vor Ort zu beachten.

Weitere Artikel zu «Bezirk Affoltern», die sie interessieren könnten

Bezirk Affoltern16.09.2024

«Das Verbot ist begrüssenswert, aber zu wenig griffig»

Einwasserungsverbot nach Quagga-Muschelfund: Türlersee-Kenner sind nicht überzeugt
Bezirk Affoltern16.09.2024

Wo sind die Hasen geblieben?

Streifzüge durch die Natur (Teil 32): Meister Lampe im Säuliamt zu begegnen, ist äusserst schwierig geworden
Bezirk Affoltern16.09.2024

Küchenpersonal besonders gefragt

Schwierig gewordene Personalsuche auch in Ämtler Gastrobetrieben