Eisiges Spektakel zum runden Geburtstag

Im grössten Schneegestöber verfolgten kürzlich auf der Felsenegg, Stallikon, zahlreiche Interessierte, wie der Bildhauer Cla Coray einen Eisblock in einen Adler verwandelte. Anlass war der 60. Geburtstag der Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg.

Der majestätische Adler nimmt Gestalt an. Zahlreiche Zuschauer blicken Cla Coray über die Schulter. (Bild Thomas Stöckli)
Der majestätische Adler nimmt Gestalt an. Zahlreiche Zuschauer blicken Cla Coray über die Schulter. (Bild Thomas Stöckli)

Wer hätte gewusst, dass Stallikon gleich zwei Bahnhöfe hat? Gemeindepräsident Werner Michel klärt auf: Wie die Bergstation der Üetlibergbahn liegt auch jene der Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg (LAF) auf Stalliker Boden. Zum 60. Geburtstag der LAF kam Michel deshalb ebenso zu Wort, wie der Adliswiler Stadtpräsident Harald Huber. «Für uns ist die Luftseilbahn eine wichtige Institution», betont dieser.

Schon 1932 haben Private die Idee einer Luftseilbahn auf die Felsenegg forciert, blickt Walter Ess, Verwaltungsratspräsident der LAF AG, auf die Entstehungsgeschichte zurück. Vorerst scheiterte es an der Finanzierung, doch am 30. Dezember 1954 wurde die Seilbahn nach nur sieben Monaten Bauzeit eröffnet. Über 11 Mio. Fahrgäste konnten seither transportiert werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bahnen fuhr die Mehrheit talwärts. Der Weg nach Adliswil sei ein «Kniebrecher», liefert Ess die Begründung.

Erinnerungen an die Langlaufloipe und die Skisprungschanze

Auch Werner Michel richtet in seiner Ansprache den Blick in die Vergangenheit, erinnert an die Langlaufloipe und die Skisprungschanze, die früher Wintersportler auf den Grat gelockt haben. Heute kommen die Fahrgäste, um dem Nebelmeer zu entfliehen und um auf dem schönen Höhenweg in Richtung Üetliberg oder Buchenegg, Albis zu flanieren. «Wir sind eine Gemeinde mit Seesicht», macht Werner Michel weiter Werbung für Stallikon.

Nach dem Apéro im Restaurant Felsenegg verlagert sich das Geschehen ins Freie – und damit auch ins Schneegestöber. Der Wind treibt die Flocken fast horizontal über die Kuppe. Bildhauer Cla Coray lässt sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Staunend können die Zuschauenden in Echtzeit verfolgen, wie eine seiner Skulpturen Form annimmt. Die groben Konturen schneidet der Künstler mit der Elektrokettensäge ins Eis, die Umrisse eines Greifvogels lassen sich bereits erahnen. dann beginnt die Feinarbeit mit dem Schnitzwerkzeug und ein majestätischer Adler schält sich aus dem Eisblock. Es erstaunt, wie viele Interessierte dem Skulpteur trotz widriger Bedingungen über die Schulter blicken.

Die Geburtstagsfeier ist der Schlusspunkt eines mit Veranstaltungen, Exkursionen und Kursen gespickten Jubiläumsjahres. Am «Erlebnistag» im September etwa hatten verschiedene Rätselposten zu den Themen Luftseilbahn und Natur gelockt.

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