Hausen: 78 neue Wohnungen und ein Sporthallen-Bau mit Hürden
Serie «Das Säuliamt baut» (4): 46 neue Wohnungen in Rifferswil, Kappel und Knonau
In Hausen sind noch keine Bauten bezugsbereit, aber total 78 Wohnungen geplant. Bei der Überbauung Rauchmatt steht der Baustart für 42 Wohnungen gemäss der Gemeinde kurz bevor. Die Neubauten teilen sich in drei Mehrfamilienhäuser, ein Reihen-EFH und drei Gewerbebauten auf. Diese Gewerbebauten sorgten im Vorfeld für grosse Unruhe in der Bevölkerung. Die mächtigen Gewerbekuben werden als Eingangstor von Hausen das Erscheinungsbild wesentlich verändern. Auf Nachfrage zum aktuellen Vorhaben wollte die zuständige Unternehmung mit Verweis auf das laufende Projektverfahren keine Stellung nehmen.
Im Gegensatz zur Rauchmatt sind die Baumaschinen im Wigarteweg in Hausen schon seit Juni 2024 in Bewegung. In den vier Gebäuden entstehen für die Überbauung Wigarte insgesamt sieben Etagen-, zwei Attika- und zwei Maisonette-Wohnungen mit dreieinhalb bis fünfeinhalb Zimmern. Von diesen elf Wohnungen sind aktuell nur noch zwei verfügbar. Eine 4½-Wohnung für 1,79 Millionen Franken und eine 5½-Zimmer-Wohnung für 1,76 Mio. Franken. Auf der Projektwebsite wird mit «Mitten im Dorf und am Puls der Natur» geworben. Auch ein grosszügig angelegter Spielplatz wird zur Verfügung stehen. Der Bezug ist für Winter 2025 geplant.
Ab Herbst sollen am Sagiweg zwei Mehrfamilienhäuser mit total acht Wohnungen mit 5½-Zimmern entstehen. Das Architekturbüro schreibt von «Wohnen am Sonnenhang». Gemäss der Gemeinde ist das Baubewilligungsverfahren beim Verwaltungsgericht hängig. Auch ab Herbst soll die Überbauung «Im Graben» entstehen. Mit dem Umbau eines Bauernhauses und dem Neubau zweier Mehrfamilienhäuser sollen 17 Wohnungen entstehen.
Sporthalle mit Verzögerungen
Auch die Gemeinde verfolgt ein Bauprojekt, allerdings eines mit Nebengeräuschen. In Hausen soll für knapp 22 Millionen Franken eine Dreifach-Turnhalle mit angegliederten Horträumen entstehen. Die Halle ist mit Tribünen auch auf Veranstaltungen ausgelegt. Zudem können Räume und die Küche der Tagesstrukturen gemeinsam genutzt werden. Die Bauarbeiten sollten im Mai 2024 starten, wurden allerdings wegen einer Submissionsbeschwerde gegen die Vergabe der Baumeisterarbeiten unterbrochen. Mitte März hat das Verwaltungsgericht nun die Beschwerde gutgeheissen. Gleichzeitig hat das Gericht die Gemeinde angewiesen, die Baumeisterarbeiten neu an die zweitplatzierte (beschwerdeführende) Unternehmung zu vergeben.
Wie der Gemeinderat in einer Medienmitteilung schrieb, wird der Gemeinderat «das Urteil gründlich analysieren und dann entscheiden, ob sich ein Weiterzug lohnt». Es sei aber absehbar, «dass ein Weiterzug ans Bundesgericht – welcher im Übrigen auch durch die neuerdings unterlegene Unternehmung erfolgen könnte – nochmals fast ein Jahr Verzögerung für den Bau der Sporthalle/Tagesstrukturen bedeuten könnte». Damit würde sich die Inbetriebnahme der Halle von Sommer 2026 nun auf Sommer 2028 verschieben.
Neben der Sporthalle verfolgt die Gemeinde zwei weitere Projekte. Ab Herbst startet die Gewässeraufwertung und Hochwasserschutz für den Fellibach. In vollem Gang seien die Bauarbeiten für den Zusammenschluss mit dem Gewässerschutzverband Region Zug (Gvrz) und damit dem Anschluss an die Abwasserreinigungsanlage Schönau in Cham. Ziel sei es, so die Gemeinde, die eigene ARA noch in diesem Jahr ausser Betrieb zu nehmen. Hausen ist dann, neben Knonau, Mettmenstetten und Kappel, die vierte Gemeinde, welche das Abwasser in den Kanton Zug pumpt.
Rifferswil mit fünf neuen Projekten
Nachdem die Projekte Obschtgarte und Winkelhof mit total 17 Wohnungen letztes Jahr bezogen werden konnten, sind in der nach Einwohnerzahlen zweitkleinsten Gemeinde im Säuliamt bereits wieder fünf neue Projekte mit total 23 Wohnungen in Planung.
Eine davon kommt an der Jonenbachstrasse dazu. Dort ist ein Einfamilienhaus bewilligt. Für zwei Doppeleinfamilienhäuser im Mattler hat die Gemeinde die Baufreigabe erteilt. Bis November entstehen hier vier 6½-Zimmer-Eigentumswohnungen mit jeweils über 200 Quadratmetern Wohnfläche. Die Immobilien-Website spricht von grosszügigen Schlafzimmern, gros-sen Fensterfronten sowie Terrasse und Balkon. Der Verkaufspreis für die drei noch verfügbaren Wohnun-gen bewegt sich um je zwei Millionen Franken.
Noch in der Bewilligungsphase sind drei Projekte. Mit der Überbauung Sennhof sollen verteilt auf fünf Gebäude insgesamt 13 Eigentumswohnungen entstehen. Dabei stehen 3½-, 5½- und 6½-Zimmer zum Kauf bereit. Acht Wohnungen sind aktuell verfügbar. Der Baubeginn soll im Frühjahr 2025 erfolgen, der Bezug soll voraussichtlich im Winter 2026/2027 möglich sein. Die Projektwebsite preist ein «angenehmes, sehr ruhiges und idyllisches Wohnumfeld» an.
An der Hauserstrasse ist ein Doppeleinfamilienhaus geplant und an der Ausserfeldstrasse soll ein Reiheneinfamilienhaus mit drei Wohnungen entstehen.
Neun Wohnungen in Kappel
Seit September 2024 führt Kappel wieder selbst sein Bauamt. Davor war die Gemeinde Hausen zuständig. So berichtet die Gemeinde Kappel von insgesamt zwei neu bewilligten Objekten. An der Hauptikonerstrasse entsteht ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohnungen. Im Lierenhof soll eine Scheune abgebrochen und ein Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage und drei Wohnungen gebaut werden. Seit Ende April 2023 läuft weiterhin das Revitalisierungsprojekt Kloster Kappel (der «Anzeiger» berichtete). Dabei entstanden acht kleine Maisonette-Wohungen mit jeweils Bad mit Dusche, Stauraum und Küchenzeile. Die 2½-Zimmer-Tiny-Houses, wie die entsprechende Website schreibt, seien seit 1. Februar bezugsbereit.
Zehn neue Wohnungen für Knonau
In Knonau sind aktuell drei neue Projekte mit insgesamt zehn Wohnungen bewilligt und eines im Bau. Das im letzten Jahr erwähnte Mehrfamilienhaus an der Chamstrasse mit 21 Wohnungen ist bezugsbereit.
Weiter wird in Knonau das Pfarrhaus der reformierten Kirche an der Oberdorfstrasse umgebaut. Neben der Pfarrwohnung enthält das Gebäude zwei kleine Säle für kirchliche Bedürfnisse und die Gemeindebibliothek. Der vom Kirchenrat bewilligte Kredit für den Umbau und die Sanierung beträgt 2,3 Millionen Franken.
Beim bewilligten Neubauprojekt Bergli soll bis Frühjahr 2026 ein Doppeleinfamilienhaus mit je einer 6½-Zimmer-Wohnung entstehen. Es stehen 191 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung. Die Projektbilder zeigen einen mehrgeschossigen Flachdachbau mit Sitzplatz und im Obergeschoss integrierten Terrassen. Auf dem begrünten Dach sind Photovoltaikanlagen platziert. Mit einem Preis von fast 2,5 Millionen Franken richtet sich das Projekt an Gutbetuchte. Im gleichen Gebiet ist auch ein Dreifamilienhaus bewilligt, welches weitere drei neue Wohnungen ins Dorf bringt.
An der Chamstrasse wird ein Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage gebaut. Gemäss Angabe der Immobilienfirma entstehen dort fünf Wohnungen, davon zwei Maisonetten. Die Wohnungsgrössen reichen von 2½- bis 5½-Zimmern. Der Baustart ist für kommenden Sommer vorgesehen, die Fertigstellung bis Anfang 2027.