Hochwasser und Brandschaden überstanden

Ein halbes Dutzend Hochwasser mit Überflutungen der Räume hat das 1992 neu erbaute Restaurant seither überstanden, nun auch einen erheblichen Brandschaden: Seit 5. April ist die Landbeiz Rüssbrugg in Ottenbach wieder geöffnet.

«Rüssbrugg»-Besitzer Heinz Sönning (rechts) überreicht Wirt Klaus Imhof ein Stofftier. Es soll die Landbeiz vor weiterem Unheil bewahren. (Bild Werner Schneiter)
«Rüssbrugg»-Besitzer Heinz Sönning (rechts) überreicht Wirt Klaus Imhof ein Stofftier. Es soll die Landbeiz vor weiterem Unheil bewahren. (Bild Werner Schneiter)

An der Wiederöffnung in der Karwoche eilte kurz vor dem Mittagsgeschäft nicht nur Personal durch die Räume. Auch Handwerker waren noch mit finalen Erneuerungsarbeiten beschäftigt, ehe eine grosse Zahl an Gästen sowohl das Restaurant als auch den Pavillon ansteuerte. Sie hatten sich gedulden müssen, weil die «Rüssbrugg» wegen eines erheblichen Brandes am 10. November 2022 schliessen musste: An diesem Donnerstag brach um 23.30 Uhr im Keller ein Feuer aus, das sich am Hauptverteilungskabel entzündet hatte. Die Feuerwehr Ottenbach und die Stützpunktfeuerwehr Affoltern brachten den Brand schnell unter Kontrolle. «Ihr beherzter Einsatz verhinderte Schlimmeres», sagt Eigentümer Heinz Sönning. Die Mieterinnen und Mieter der beiden über dem Restaurant liegenden Wohnungen – eine davon Personalunterkunft – konnten das Gebäude unversehrt verlassen. Die genaue Brandursache ist noch nicht geklärt, möglicherweise war es ein Stromschlag von aussen.

Rund eine Million Franken Schaden

Grosse Hitze, Rauchentwicklung und viel Russ zogen die Einrichtungen auch im Restaurant und in der Küche in arge Mitleidenschaft. Mobiliar, Geschirr, ­Lebensmittel und Getränke, auch Wein, waren nicht mehr zu gebrauchen; sämtliche elektrischen Einrichtungen und der Warenlift erlitten Totalschaden, und auch die Lüftung musste komplett erneuert werden. Die gesamte Schadensumme beläuft sich auf rund eine Million Franken.

«Ein Schock für uns zudem, weil ein Provisorium – auch aus hygienischen Gründen – nicht möglich war und wir nach der Pandemie im Dezember 2022 ausgebucht waren und vor einem guten Geschäft standen», halten Heinz ­Sönning und Wirt Klaus Imhof fest. Bemerkenswert aber, dass während der sich über mehr als drei Monate erstreckenden Schadensbehebung keine Kündigungen ausgesprochen werden mussten – auch eine gute Werbung fürs Restaurant an den Gestaden der Reuss. Alle 22 Angestellten der «Rüssbrugg» konnten in dieser Zeit fremdplatziert werden, unter anderem im Restaurant Post in Rifferswil, das von Klaus Imhof während dreier Monate geführt wurde. Dort wird nun nach einem neuen Pächter gesucht.

Stofftier gegen weiteres Unheil

«Klaus Imhof müsste eigentlich einen Pechvogelpreis erhalten», sagt Heinz Sönning auch mit Blick auf die zurückliegenden Hochwasser, die erhebliche Schäden angerichtet hatten – vor allem jenes des Jahres 2005, als die «Rüssbrugg» ebenfalls während drei Monaten gezwungenermassen «Betriebsferien» vermelden musste. 

Das Stofftier, das der «Rüssbrugg»-Besitzer dem Wirt anlässlich der Wiedereröffnung überreichte, hat noch keinen Namen. Aber es soll die Landbeiz vor weiterem Unheil bewahren.

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