In Ottenbach bleibt ein wichtiger Teil der Dorfstruktur erhalten
Für den Dorfarzt Urs Glenck, schien es fast aussichtslos nach seiner Pensionierung einen Nachfolger für seine Praxis zu finden. Mit dem Allgemeinmediziner Dr. Erich Villiger, welcher die Praxis zusammen mit Dr. Eveline Breidenstein weiterführen wird, verfügt die Gemeinde Ottenbach auch in Zukunft über einen Hausarzt.

Nach 34 Jahren Tätigkeit als Hausarzt möchte Dr. Urs Glenck sein Pensum etwas kürzen und im Verlaufe des nächsten Jahres dann endgültig in den Ruhestand treten. Für seine Praxis an der Affolternstrasse einen Nachfolger zu finden, schien jedoch lange Zeit ein Ding der Unmöglichkeit. Obwohl der Beruf des Hausarztes für Jungmediziner längst nicht mehr zuoberst auf der Prioritätenliste steht, gelang es nun Urs Glenck nach langer und aufwendiger Suche, einen Nachfolger für seine Praxis zu finden. Die Praxisübernahme durch Dr. Erich Villiger bezeichnet er als absoluten Glücksfall. Der 1970 geborene Hausarzt wuchs in Effretikon auf und arbeitete nach dem Studium als Assistenzarzt in verschiedenen Praxen. Er bildete sich weiter und absolvierte auch eine mehrere Monate dauernde Spezialausbildung beim im Säuliamt bestens bekannten Geriatriearzt, Dr. Roland Kunz. Hausarzt Villiger hat seinen neuen Tätigkeitsort ganz bewusst ausgelesen, dabei waren neben seiner Familie auch verschiedene andere Kriterien entscheidend.
Dienstleistung Hausbesuche
Die Behandlungs- und Lebensphilosophie von Urs Glenck steht ihm sehr nahe sowie auch eine ganzheitliche angewandte Medizin. Erich Villiger stellt fest, dass er das gleiche medizinische Bild wie sein Vorgänger besitzt und eine sehr ähnliche Form von Behandlungen pflegt. So gehören bei ihm, wo nötig und sinnvoll, durchaus auch Hausbesuche zu den Dienstleistungen. Selbstverständlich aber sind auch die gute und ausgewogene Durchmischung der Bevölkerung im Säuliamt und das Leben auf dem Land gute Gründe die Praxis in Ottenbach zu übernehmen. Der Allgemeinmediziner freut sich auf die Arbeit als Hausarzt, für ihn gehört die Nähe zu seinen Patienten zur Pflicht eines Arztes. Er betont, dass die Spezialausbildung zur Altersmedizin wichtiger Bestandteil für die künftige Arbeit sei. Er will sich für seine Patienten Zeit nehmen und sei bestrebt, stets eine klare Sprache anzuwenden.
Endlich Zeit für seine Hobbys
Ganz wichtig für ihn ist auch die Tatsache, dass er die Gemeinschaftspraxis mit der Allgemeinmedizinerin Eveline Breidenstein führen kann, welche, wie er dezidiert festhält, ebenfalls ganz die von ihm bevorzugte medizinische Auffassung vertritt. Damit er eine für ihn wichtige Distanz zur Arbeitsstelle wahren kann, wohnt er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Obfelden. Sein Vorgänger, Urs Glenck, freut sich sehr, dass «seine» medizinische Arbeit in seinem Sinne weitergeführt wird. Selber wird er noch einige Zeit als Angestellter praktizieren und die Übergabe sorgfältig vollziehen, um dann im Laufe des nächsten Jahres endgültig in den Ruhestand zu treten. Dann endlich wird er Zeit und Musse finden zu musizieren und einige Reisen in ferne Länder zu unternehmen.