Jahrelanges Engagement gewürdigt
Die Zürcher Kantonalbank verleiht jährlich einen Nachhaltigkeitspreis an kleine und mittlere Schweizer Unternehmen, welche einen herausragenden Beitrag im Bereich der nachhaltigen Entwicklung leisten. Unter den Ausgezeichneten ist auch die Sommer Holzwerkstatt, Rifferswil.

Schon 2009 hatte sich Daniel Sommer für den ZKB-Nachhaltigkeitspreis beworben. Diesmal hat es geklappt: Seine Holzwerkstatt in Rifferswiler wird – gemeinsam mit einem anderen Bewerber – mit dem Sonderpreis für Kleinstunternehmen ausgezeichnet. «Mir hat es fast die Sprache verschlagen», verrät Sommer. Die unspektakulären Geschäftszahlen, die bei der ersten Bewerbung kritisiert worden waren, haben sich zwar nicht grundlegend verändert, doch die Erklärung des Ämtlers scheint Gehör gefunden zu haben: «Wir haben jeden Franken in Ökologie investiert», sagt dieser nämlich.
Auf diesem Weg weiter gehen
Sparsame Lieferwagen mit zusätzlichen Partikelfiltern, Briefversand konsequent in Recycling-Couverts, Mitfinanzierung eines E-Bikes für einen Mitarbeiter, der seinen Arbeitsweg neu nicht mehr motorisiert zurücklegt – mit vielen kleinen Massnahmen wurde in den letzten Jahren die Umweltbelastung kontinuierlich gesenkt. Schon seit Beginn seiner Geschäftstätigkeit setzt Daniel Sommer auf Öl statt Lack, auf Massivholz statt Verbundplatten. Dieses Engagement wird nun gewürdigt. «Für uns ist das eine Motivation, auf diesem Weg weiter zu gehen», so Daniel Sommer. Eine neue Idee ist etwa, «Abfall» vermehrt in die Wertstoffkette zurückzubringen. «Wir streben an, dass möglichst wenig verloren geht.»
In ihrer Bewerbung für den Nachhaltigkeitspreis hat die Sommer Holzwerkstatt drei Schwerpunkte gesetzt: Produktionsstil, sozialer Bereich und Solarkocher. So arbeitet Daniel Sommer fast ausschliesslich mit Holz aus der Region, wenn möglich FSC-zertifiziert. Das Label steht für verantwortungsvolle Wald-Bewirtschaftung. Bei der Oberflächenbehandlung kommen Öle, Wachse und Seifen zum Zug. «Als Schreiner lernt man das anders», so Sommer. Er und seine Frau haben sich diesbezüglich autodidaktisch schlau gemacht und weitergebildet. Eine kleine Produktionsfläche bringt es zudem mit sich, dass weniger Strom und Heizenergie verbraucht werden.
Solarkocher für ADES
Nachhaltigkeit im sozialen Bereich, dafür stehen etwa die flexiblen Arbeitszeiten, Lehrlingsausbildung und Praktikumsplätze, aber auch die verhältnismässig hohe Frauenquote: «50% der Geschäftsleitung sind bei uns Frauen», verrät Sommer und fügt lachend an: «Zu Hause sind es teilweise sogar 100%.» Die Geschäftsleitung besteht nämlich aus ihm und Ehefrau Christine Sommer.
Und schliesslich sind da noch die Solarkocher. «Über 20 000 Franken haben wir in dieses Projekt investiert», verrät Daniel Sommer. Geld, das hilft, die Tropenwald-Abholzung in Madagaskar zu stoppen, denn der Reinerlös aller verkauften Kocher geht in die gemeinnützige Organisation «Association pour le Développement de l’Energie Solaire Suisse-Madagascar» (ADES). Produziert werden die edlen Kochkisten in Zusammenarbeit mit Jugendlichen der Institution «Einstieg in die Berufswelt» in Baar. 40 Stück sind bereits verkauft und im Frühling ist ein weiterer Workshop geplant, wo Interessierte ihren Kocher selber zusammenbauen können.
Galaabend in der Umwelt Arena
Um die 45 Leute – aktuelle und ehemalige Mitarbeiter, Familienmitglieder und gute Kunden sowie Behördenvertreter – haben Christine und Daniel Sommer am Mittwochabend zur Preisübergabe in die Umwelt Arena Spreitenbach begleitet. Moderator Stefan Klapproth führte dort mit viel Witz und Frische durch den Galaabend. Der Sonderpreis für Kleinstunternehmen ist mit 20 000 Franken dotiert, die Sommer Holzwerkstatt bekommt die Hälfte davon. Das Geld will Daniel Sommer vorerst auf einem Spezialkonto parkieren: «Für zukünftige nachhaltige Projekte», betont er.