Laute Motoren, Kunstflüge und ein begeistertes Publikum
Am gut besuchten Flugplatzfest konnten fast alle Attraktionen stattfinden
Es freuten sich viele, dass das Wetter am Sonntag nicht der Vorhersage entsprach. Am Samstag war die Stimmung im OK für das Flugplatzfest in Hausen noch trüb. Es sah danach aus, dass es ein Bodenfest im Hangar werden würde. Doch am Sonntag war es bis nach 15 Uhr trocken, und fast alle Aktivitäten konnten stattfinden. Gänzlich abgesagt werden mussten nur die Fallschirmspringer, da die Wolkendecke zu tief hing. Zudem passten die Organisatoren den Zeitplan den Wetterverhältnissen an und liessen verschiedene Flugaktivitäten früher als geplant starten.
Schon morgens um 10 Uhr strömten die Gäste auf den Flugplatz. Zu feiern gab es das 60-jährige Bestehen des Flugplatzes, 25 Jahre Flugplatzgenossenschaft Hausen Oberamt (FGHO) und die Eröffnung des neuen Hangars. Bis weit in den Nachmittag, auch als es nass wurde, genossen die Menschen aus allen Generationen das fröhliche Volksfest. Ob jung oder alt, der Blick richtete sich immer wieder in den Himmel, auf die bereitstehenden Flugzeuge oder auf die Piste, wo für Rundflüge gestartet und gelandet wurde. Besonders beeindruckten die Kunstflug-Shows von zwei Profipiloten. Klemens Keller flog mit einer 80-jährigen Boeing Stearman, einem Doppeldecker, einen wunderschönen sanften Kunstflug. Bruno Müller zeigte eine Flugshow auf höchstem Niveau mit raffiniertesten Figuren. Kommentiert wurden die Shows – wie auch alle anderen Aktivitäten während des Tages – vom fachkundigen Speaker Felix Egolf. Einmal kündigte er humorvoll an: «Achtung, dort kommt die Patrouille Fischreiher, und wir haben hier neuerdings auch manchmal die Patrouille Storch.»
Fliegen fasziniert die Menschen
Besonderes Interesse weckte die Antonov AN-2, das grösste im Einsatz befindliche einmotorige Doppeldecker-Flugzeug der Welt. Sie war meist umringt von staunenden grossen und kleinen Besuchenden. «Ich konnte sie sogar anfassen und am Propeller klopfen», erzählte ein älterer Herr begeistert. Der Andrang um einen Sitz für den 20-minütigen Rundflug war gross. Der Oldtimer hob mit lautem Motorengedröhn öfters ab als geplant. Am Fest kamen bei vielen älteren Gästen aus der Umgebung Erinnerungen auf, die an den Festtischen ausgetauscht wurden: «Weisst du noch, als wir nach Hausen kamen, war hier nur eine Graspiste.» Oder: «Es gab doch mehrmals Diskussionen um den Lärm und die Volten. Das ist heute zum Glück kein Thema mehr.»
Wer sich noch an nahezu alles erinnert, ist Hansruedi Sidler, der seit der ersten Stunde auf dem Flugplatz Hausen dabei war und erst vor drei Jahren mit dem Fliegen aufgehört hat. Fast den ganzen Festtag verbrachte er auf dem Flugplatz und berichtete gerne von seinen selbst konstruierten Flugzeugen, den Segelflügen in der traumhaften Freiheit über den Wolken und auch von seinen Loopings.
Das OK war mit dem Festverlauf mehr als zufrieden. «Wir haben zahlreiche begeisterte Feedbacks erhalten», erklärte OK-Mitglied Felix Schneebeli. «Die Fliegerei fasziniert die Menschen nach wie vor und ist für viele ein Ausdruck von Abenteuer und Freiheit.» Die gute Stimmung habe auch die grosse Akzeptanz in der Bevölkerung gegenüber dem Flugplatz deutlich gemacht. «Für viele im Oberamt ist das ‹unser› Flugplatz.»
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