Martin Haab souverän bestätigt

Der Mettmenstetter Nationalrat machte einen Listenplatz gut

Der wiedergewählte Nationalrat Martin Haab (vierter von rechts) zusammen mit den anderen gewählten Zürcher 
SVP-Vertretern an der Wahlfeier der Partei in Illnau am Sonntagabend. (Bild zvg)
Der wiedergewählte Nationalrat Martin Haab (vierter von rechts) zusammen mit den anderen gewählten Zürcher SVP-Vertretern an der Wahlfeier der Partei in Illnau am Sonntagabend. (Bild zvg)

Bei den letztmaligen Nationalratswahlen 2019 durchlebte Martin Haab eine Zitterpartie. Die SVP erlitt damals den Verlust von zwölf Sitzen im Nationalrat, davon zwei Sitze im Kanton Zürich. Haab gelang die Wahl im Oktober 2019 hauchdünn auf dem zehnten und letzten Listenplatz seiner Partei. Noch schwieriger war es 2015, als er kurz vor Schluss beim Resultat aus dem allerletzten Wahlkreis noch um 20 Stimmen überholt wurde und den Sprung nach Bern nicht schaffte.

In diesem Jahr konnte er es ruhiger angehen. Bereits im Laufe des Nachmittags rangierte der Mettmenstetter in den Hochrechnungen auf dem 7. Rang der zehn Sitze der Zürcher SVP. Auch wenn die definitiven Resultate am Sonntagabend erst um 21.30 Uhr eintrafen, änderte sich daran nichts mehr. Im Bezirk Affoltern vereinte der Landwirt total 7412 Stimmen für sich und erreichte im Säuliamt das beste Resultat eines SVP-Politikers. Im ganzen Land konnte die Schweizerische Volkspartei neun Sitze gewinnen.

Für die Wahlen unterwegs war Martin Haab bereits am Nachmittag. Ein erster Ortstermin führte ihn um 15 Uhr nach Dübendorf zum Zürcher Bauernverband. Von dort ging es weiter ins «Rössli» nach Illnau, wo sich die SVP Zürich auch dieses Jahr zur Wahlfeier traf. In einer ersten Stellungnahme gegenüber dem «Anzeiger» fehlten die Schlussresultate noch. «Ich bin zuversichtlich», sagte Haab – trotz schlechter Erinnerung aus dem Jahr 2015 im Hinterkopf, als er ganz am Schluss noch überholt wurde.

Haab fieberte den ganzen Tag mit

Trotz gefestigterem Listenplatz sagte Haab, er habe auch dieses Jahr den ganzen Tag mitgefiebert. Anfänglich mit der Auszählung der Landgemeinden sehe es immer gut aus, dann kämen aber die Agglomeration dazu und am Schluss noch die Städte Zürich und Winterthur. Haab sollte Recht behalten. Nachdem es zuerst nach einem Sitzgewinn für die SVP aussah, änderte sich dies quasi in letzter Minute mit der Auszählung der beiden Städte. Der zusätzliche Sitz ging an die Zürcher SP.

Mit dem 7. Rang im Endresultat zeigte sich Haab sehr zufrieden. In der neuen Amtsperiode freut sich der 61-Jährige über Unterstützung eines zweiten Bauern im Nationalrat: Mit Martin Hübscher gelang seinem Berufskollegen die Wahl nach Bern. Auch gesamtschweizerisch rechnet der SVP-Politiker mit Verstärkung für die Bauern. Der Mettmenstetter hat in der nächsten Legislatur das Ziel, gewisse landwirtschaftliche Themen, welche «Lätz gelaufen» seien, zu korrigieren. Nach der Verkündigung der Endresultate ging es für Haab zurück ins Säuliamt. Bereits am Montag steht wieder Arbeit auf dem Bauernhof an, bevor es die Woche darauf für Kommissionssitzungen nach Bern geht.

Hans-Ulrich Bigler aus Affoltern trat ebenfalls nochmals bei den Nationalratswahlen an. Nach seinem Parteiwechsel allerdings nicht mehr für die FDP, sondern neu auf der KMU-Unternehmerliste der SVP. Dort nahm er zwar den ersten Listenplatz ein, blieb aber wie erwartet ohne Chance auf die Wahl. Er erreichte 887 Stimmen im Bezirk. So sagte Bigler im Vorfeld gegenüber dem «Anzeiger» auch: «Es geht in erster Linie um die Partei und nicht um die einzelnen Köpfe.»

Bald ein zweiter Ämtler Nationalrat

Bigler schaffte 2019 die Wiederwahl in den Nationalrat nicht. Damals wurde er vom FDP-Kandidat Andri Silberschmidt übertrumpft. In diesem Jahr steigerte sich Silberschmidt um drei Listenplätze und ist nun im Kanton Zürich bestgewählter FDP-Politiker. Zudem gilt er bald als zweiter Säuliämtler Nationalrat. Der 29-Jährige liess nämlich verlauten, dass er aus der Stadt Zürich nach Affoltern umziehen werde. So ist das Säuliamt in Zukunft mit Martin Haab und Andri Silberschmidt wieder zu zweit in Bern vertreten.

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