Nächtliche Einblicke ins unendliche Universum

Mit «Licht der Nacht» ist die aktuelle Ausstellung im Kloster Kappel treffend betitelt. Der Fotograf Simone Fior aus Kappel öffnet mit seinen Nachtbildern den Blick der Betrachter für die immense Schönheit des Nachthimmels und der Sterne über den Bergen.

Simone Flor im Gespräch an der Vernissage vor zwei seiner Nachtfotografien.<em> (Bild Susanne Baumberger) </em>
Simone Flor im Gespräch an der Vernissage vor zwei seiner Nachtfotografien.<em> (Bild Susanne Baumberger) </em>

«Die Welt, welche die Begrenzungen unserer Tage festlegt, wird so klein, und unsere Augen können tatsächlich in das unendliche Universum sehen. Diese nächtlichen Lichter sind durch Raum und Zeit gereist, um hierher zu kommen.» Diese Worte, die an der Vernissage der Fotoausstellung «Licht der Nacht» am vergangenen Sonntag auf die Wand im Kloster Kappel projiziert wurden, umschreiben exakt die Philosophie, die den Fotografien von Simone Fior zugrunde liegen.

Simone Fior möchte mit seinen Bildern die oft wenig beachtete Schönheit des Lichts der Nacht zeigen. Dafür verbringt der 42-Jährige aus Italien, der schon in seiner Jugend in die Schweiz gezogen ist und hier sein zweites Zuhause gefunden hat, schon mal ganze Nächte in den Bergen. Im Zelt, und vornehmlich im Winter, dann, wenn die Temperaturen in Höhen bis 3000 Meter über Meer nicht gerade die angenehmsten sind. Doch dann ist die Luft am besten zum Fotografieren. «Nur im Winter ist die Luft so klar und hat die richtige Feuchtigkeit, welche die Sterne richtig strahlen lässt,» erklärt Fior, der tagsüber als Biologe an der ETH Zürich arbeitet. In den Bergen seien die Wanderwege tagsüber oft voller Menschen. In der Nacht aber kehre die volle Ruhe ein, was ihm die Gelegenheit bietet, seine Bilder zu schiessen. «Wenn die Sonne sich zurückzieht und den Nachthimmel freigibt, dann kann man solche Bilder einfangen, die eine ganz besondere, beglückende Schönheit haben.» Eine Schönheit, die während dem Tag nicht zu sehen sei, insbesondere in den Städten nicht mit ihrer Lichtverschmutzung, welche unsere Augen blind mache für das faszinierende Spiel des Lichts in der Dunkelheit.

Auf vielen Bildern, die Fior mit einer Canon 5 DSR-Kamera mit viel Geduld in Overlay (Überlagerung mehrerer Bilder) aufnimmt, ist die Milchstrasse mit ihren unendlich vielen Sternen zu sehen, vor weiss verschneiten Berglandschaften. Aufgenommen wurden sie in vielen Gegenden der Schweiz, etwa auf dem Gornergrat, oder beim Stellisee in Zermatt, in dem sich die Glanzlichter der Nacht in der Seeoberfläche spiegeln. Aber auch beim Aletschgletscher, im Morteratschgebiet, auf dem Männlichen oder in Melchsee-Frutt, immer in fantastischen Bergpanoramen. Aber auch in Norwegen war Fior auf Fototour, wo er mehrfach das mystische Polarlicht über den Fjorden festgehalten hat.

Das Schöne im Kloster suchen

Fior fotografiert nicht nur in den Bergen, zu denen er seit seiner Kindheit eine besondere Beziehung hat. Er wird auch immer wieder in seiner unmittelbaren Umgebung fündig. Rund um das Kloster Kappel, in dem er seit sieben Jahren wohnt. Das Kloster mit seiner wunderbaren Einbettung in der Landschaft ist für ihn eine ganz besondere Gegend der Schweiz, ein Ort, der per se inspiriere, das Schöne in jeder Form zu suchen. Und das findet er mit seinen Bildern – natürlich in der Nacht.

Ausstellung «Licht der Nacht». Fotografien von Simone Fior. Kloster Kappel. Bis 18. März.

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