Neuer Spicher macht Erneuerung der Klosterdomäne sichtbar

Erste Bauetappe in Kappel seit einem Jahr im Gang

Der Spicher-Neubau vor der wuchtigen Klosterkirche. (Bild Werner Schneiter)

Vor mehr als zehn Jahren wurde der Architekturwettbewerb zugunsten der Architekturgemeinschaft Kempe/Thill (Rotterdam) und BBZ (Bern) entschieden. Dem langen Planungsprozess folgte vor exakt einem Jahr der Spatenstich mit den Regierungsräten Ernst Stocker und Martin Neukom.

Jetzt wird die Revitalisierung und Erneuerung der Kloster­domäne Kappel auch optisch sichtbar: Der Spicher-Neubau, grösstenteils aus Schweizer Holz konstruiert, ist nach viel koordinierter Vorarbeit in der Werkstatt innerhalb einer Woche aufgerichtet worden. Im September 2024 sind die acht darin enthaltenen Kleinwohnungen bezugsbereit. Diese werden von der Landeskirche gemietet und erweitern damit ihr Angebot. «Wir sind perfekt im Terminprogramm», sagt Hans Streit, Projektleiter und Vizepräsident des Vereins Kloster Kappel (VKK).

Zweite Bauetappe startet im Sommer,dritte noch unsicher

Dazu zählt auch die neue Fassade im südlichen Teil der sogenannten Postscheune und der Einbau der neuen Werkleitungen, wovon die Hälfte innerhalb dieser ersten Bauetappe fertiggestellt ist. Auch der Rohbau der unter­irdischen Einstellhalle steht. Sie bietet Platz für 25 Fahrzeuge und ermöglicht im Sommer 2024 die Aufhebung der Aussenparkplätze beim ehemaligen Schulhaus – Teil der zweiten Bauetappe.

Im Mai 2024 wird mit den Umgebungsarbeiten gestartet, deren Fertigstellung wetterabhängig ist. Im gleichen Zeitraum erfolgen ausserdem die Aussenrenovation des landwirtschaftlichen Pächterhauses sowie die erste Etappe der Mauerergänzung, die ja immer wieder Gesprächsstoff lieferte.

Bestandteil der zweiten Bauetappe, mit der diesen Sommer begonnen wird, ist der Umbau der Schreinerei, der Abbruch des alten Schopfs südlich der Schreinerei sowie der Bau des neuen Mauerabschnitts. «Mit der Vollendung der ersten und der zweiten Bauetappe sind die Kernelemente des Masterplans realisiert – eine wichtige Bedingung für den finanziellen Beitrag aus dem Gemeinnützigen Fonds», hält Hans Streit fest. Gestützt auf einen Beschluss des Kantonsrates, steuert dieser 11 Millionen Franken ans Jahrhundertvorhaben bei. An den Gesamtkosten für die beiden Bauetappen von 16,25 Millionen Franken partizipiert der VKK mit 5,25 Millionen Franken.

Die Arbeiten für die zweite Etappe dauern von Sommer 2024 bis Ende 2025/Anfang 2026. Die Finanzierung der geplanten dritten Bauetappe ist noch nicht gesichert. Sie umfasst weitere Umgebungsarbeiten sowie Sanierung und Umbau der Schlosserei, was laut Hans Streit «sehr nötig wäre». Aber das ist teuer: Rund zwei Millionen Franken müssten dafür aufgewendet werden. Derzeit ­werden Finanzierungsmöglichkeiten ­geprüft.

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