Platz für drei Klassen – und mehr

Der Schulhausbau in Hausen ist auf Kurs – in diesen Tagen kommt die Fassade

Baustellenführung mit Schulpräsidentin Andrea Sidler und Hochbauvorstand Toni Schönbächler. Das Panoramafenster hinten ist die Lichtquelle, links der Eingang zum Gruppenraum und Durchblick zum Klassenzimmer. (Bilder Thomas Stöckli)

Baustellenführung mit Schulpräsidentin Andrea Sidler und Hochbauvorstand Toni Schönbächler. Das Panoramafenster hinten ist die Lichtquelle, links der Eingang zum Gruppenraum und Durchblick zum Klassenzimmer. (Bilder Thomas Stöckli)

Vom unteren Eingang ins Gebäude.

Vom unteren Eingang ins Gebäude.

Einblick in eines der drei künftigen Klassenzimmer.

Einblick in eines der drei künftigen Klassenzimmer.

Der Rohbau steht, die Gebäudehülle ist dicht.

Der Rohbau steht, die Gebäudehülle ist dicht.

Die seitlichen Fensterbretter zeigen die Fassadenfarbe.

Die seitlichen Fensterbretter zeigen die Fassadenfarbe.

Die Schülerinnen und Schüler setzen Farbakzente. Das gilt für die Klassenzimmer, wie für den Baustellen-Sichtschutz.

Die Schülerinnen und Schüler setzen Farbakzente. Das gilt für die Klassenzimmer, wie für den Baustellen-Sichtschutz.

Der Rohbau steht, auf dem Hausemer Schulareal. Einen ersten Belastungstest hat er mit dem Sturm vor zwei Wochen bereits überstanden. In den kommenden Tagen wird die Holzfassade – das Holz konnte in Zusammenarbeit mit Förster Robi Püntener aus der Region bezogen werden – in charakteristischem Rotton montiert. Zusammen mit den Panorama­fenstern wird sie das äussere Erscheinungsbild des neuen, zweigeschossigen Schulhauses prägen.

Beim Besuch des «Anzeigers» liegt das Schulareal am Montagnachmittag wie ausgestorben da. Nur auf der Baustelle herrscht Betrieb. Die Maurerarbeiten sind abgeschlossen, die Lüftungsrohre bis auf die Feinverteilung installiert. Zuletzt wurden die Fenster eingesetzt – sie kommen aus der örtlichen Werkstatt der Schreinerei Albisbrunn – und aktuell laufen die Arbeiten an den äusseren Fensterbrettern. Innen fehlen die Fensterbänke noch, ebenso wie die Böden, die Holzverkleidungselemente und Schränke sowie die Türen.

Kalk-Sandstein-Mauerwerkbleibt sichtbar

Ins neue Schulhaus wird man künftig von den Pausenplätzen her eintreten. Ebenerdig ins Erdgeschoss oder über eine Freitreppe beziehungsweise Rampe direkt ins Klassengeschoss. Für die Baustellenbesichtigung geht es auf der Rückseite via Rebbergstrasse und durch die Hauswarts- und Technikräume in den Rohbau. Daneben schliessen sich die Büros für Schulverwaltung und Schulleitung an, weiter die Räume für Sonderpädagogik, Deutsch für Fremdsprachige und Logopädie.

Im Innenbereich bestimmen Sichtbeton und Kalk-Sandstein-Sichtmauerwerk das Bild. Und aktuell noch die Paletten mit den nicht verwendeten Steinen: Weil die Mauern sichtbar bleiben, wurden jene mit bestossenen Ecken oder anderen Schadstellen gewissenhaft aussortiert. Einen rötlichen Farbakzent wird in den Gängen künftig der gegossene und geschliffene Steinboden setzen.

95 Prozent der Arbeiten seien bereits vergeben, berichtet Schulpräsidentin Andrea Sidler. Dabei sei die Submission gar nicht so einfach gewesen. «Die ­Unternehmen sind offenbar sehr stark ausgelastet», so der Hausemer Hochbauvorstand Toni Schönbächler, «manche Arbeitsgattungen mussten wir mehrmals ausschreiben.» Für die Fotovoltaikanlage auf dem Dach etwa sei erst im dritten Anlauf eine passende Offerte eingegangen. Das habe zwar etwas Verzögerung gegeben, den Zeitplan aber nicht aus der Bahn geworfen. Nach wie vor soll der Bau bis Ende Jahr abgeschlossen und bis Februar 2024 bezugsbereit sein, so die Schulpräsi­dentin. Und auch finanziell sei man auf Kurs, hält Toni Schönbächler fest. 5,25 Mio Franken hatte die Bevölkerung im Februar 2022 an der Urne gutgeheissen – inklusive Ökopaket über 275000 Franken.

Im Obergeschoss läuft der Gang an den Klassen- und Gruppenräumen vorbei auf das grosse Fenster im Garderobenbereich zu. «Wie ein Bild», schwärmt Andrea Sidler über den Ausblick gen Südwesten. Diesen Ausblick werden künftig die Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe geniessen können. Die Schüler der drei Klassen, die zuletzt im Container oder im Alten Sek-Schulhaus unterrichtet wurden, dürfen sich auf moderne Schulzimmer mit elektronischer Wandtafel freuen, an jedes schliesst sich über eine Verbindungstür je ein Gruppenraum an. «Die sind aus dem Schulalltag nicht mehr wegzu­denken», betont die Schulpräsidentin.

Schüler einbezogen – Eltern folgen

Für die Planung ihres Neubaus wollte sich die Schulpflege bewusst auch auf Neues einlassen. «Die Schule hat sich in den letzten Jahren stark verändert», so Andrea Sidler. So habe man rundum ­geschaut und sich von anderen inspirieren lassen, etwa in Mettmenstetten, wo bereits elektronische Wandtafeln im Einsatz sind. Farblich sind die Klassenzimmer und Gruppenräume bewusst dezent gehalten.

Die Baustelle auf dem Areal ist ­für die Schule übrigens nicht nur ein Störfaktor, ­sondern wurde auch in den Unterricht integriert. Passend zum Schulthema «Zusammen erarbeiten» durften die Schülerinnen und Schüler unter anderem Sichtschutzwände ­bemalen. Die Eltern sollen sich auch noch einbringen dürfen. Dann, wenn es um die Gestaltung des erweiterten Pausenareals geht. In der entsprechenden Ausschreibung an Landschaftsarchitekten wird ein Mitwirkungsverfahren ­vorausgesetzt. An die Gestaltung des Aussenraums dürfte es aber frühestens 2025 gehen. Denn erst will man bei der Primarschule Hausen schauen, wie sich der Neubau in die bestehende Anlage eingliedert.

Wird der Schulraum nun reichen? Nach aktuellem Stand wohl schon, ­beruhigt Andrea Sidler: «Wir haben ein moderates Wachstum in Hausen.» Und falls doch nicht, ist der Bau so geplant, dass er um eine zusätzliche Etage aufgestockt werden könnte.

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