Rettungsaktion für den Volg
Gut besuchte Informationsveranstaltung mit engagierten Teilnehmenden in Maschwanden
Es wurde eng im Saal der Gerbi Maschwanden, die Sitzgelegenheiten reichten nicht für alle. Die «IG Einkaufen in Maschwanden» hatte auf vergangenen Montag per Flugblatt zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, und die Dorfbevölkerung strömte herbei. Über 100 Personen drängten sich in den Saal, nahezu aus jedem Haushalt war jemand anwesend. Denn das Thema war brisant: «Wie retten wir den Volg?»
Seit 2020 wird diskutiert
Die neun Frauen, welche im Herbst die «IG Einkaufen in Maschwanden» gegründet hatten, führten professionell durch den Abend und moderierten die Diskussionen. Zu Beginn gaben sie einen Überblick zur Situation: Bereits 2020 hatte die Landi Albis, Besitzerin und Betreiberin des Volg Maschwanden, kommuniziert, dass der Laden 2024 geschlossen werden soll. Der Grund dafür sind die zu niedrigen Umsatzzahlen. Schon seit Jahren kann der Volg Maschwanden nur mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde betrieben werden. Nun stehen Sanierungsarbeiten im Umfang von 250000 Franken an. Die Landi Albis ist nicht bereit, diese Kosten zu tragen, da diese mit dem Umsatz nie gedeckt werden können. Die Gemeinde hat die Garantie der Sanierungskosten aus finanziellen Gründen abgelehnt. Es fanden Gespräche mit der Geschäftsleitung der Landi Albis statt, die jedoch nicht zum gewünschten Ziel führten. Nun hat der Vorstand der Landi Albis entschieden, den Laden im Jahr 2024 zu schliessen, sofern nicht bis Ende Februar die Sanierungskosten abgesichert sind.
Woher 250000 Franken nehmen?
Nach diesen Informationen folgte eine lange, sehr engagierte Diskussion mit Fragen, Gedanken und Lösungsideen. Alle waren sich einig, dass der Volg erhalten werden müsse. Mehrmals wurde die grosse soziale Verantwortung betont, da der Volg in Maschwanden ein wichtiger Treffpunkt ist. Auch der Verlust des «super Personals» wurde angesprochen. Die zentrale Frage, wie die Viertelmillion aufgetrieben werden könnte, stand natürlich immer wieder im Zentrum. Gibt es eine Stiftung? Könnte die Gemeinde doch etwas beisteuern? Soll ein Crowdfunding initiiert werden? Es wurden auch Gedanken laut, ob es die Möglichkeit gebe, den Laden vielleicht selber zu betreiben.
Die Gemeinde ist finanziell vom Kanton abhängig und kann die Unterstützung eines Dorfladens schlecht rechtfertigen. «Das ist nicht die Aufgabe einer Gemeinde», erklärte eine anwesende Gemeinderätin.
Die Zeit drängt
An dem Abend wurden keine Beschlüsse gefasst. Doch die Versammlung plädierte für eine ausserordentliche Gemeindeversammlung, wo dennoch über die Finanzierung des Volgladens beschlossen werden soll. Eine spontane Konsultativabstimmung ergab, dass nahezu alle Anwesenden diesem Geschäft zustimmen würden. Dazu liegt nun der Ball beim Gemeinderat. Andere Ideen werden aber zugleich auch geprüft und eventuell weiterverfolgt. Was der IG und allen Engagierten dabei klar ist: Es muss etwas geschehen, und zwar bald. Denn die Zeit drängt.