S&E-Sektion Affoltern löst sich auf
An der ausserordentlichen Mitgliederversammlung vom 7. März ist die Auflösung des Vereins Schule und Elternhaus Sektion Affoltern beschlossen worden. Damit geht eine 17-jährige intensive Vereinszeit zu Ende.
Die Idee, sich als Eltern im Amt zusammenzuschliessen und für schulrelevante Themen einzusetzen, ist im Herbst 1994 entstanden. Am 20. Januar 1995 wurde die Sektion S&E Affoltern an der Gründerversammlung unter dem Motto «Wir ziehen alle am gleichen Strick» ins Leben gerufen. Im Beisein von Eltern-, Lehrer- und Behördenvertretern fand die feierliche Veranstaltung im Mehrzweckraum des Schulhauses Semper statt.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit
Der 7-köpfige Vorstand unter dem Präsidium von Heidi Soland formulierte Leitbilder und Zielsetzungen. An oberster Stelle stand die Förderung und Unterstützung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Eltern, Lehrpersonen und Schulbehörden. Im Zentrum aller Überlegungen sollte das Kind stehen. Neben dem Austausch und der Förderung der Kommunikation war auch die Eltern- und Erwachsenenbildung ein wichtiges Anliegen der damals gegründeten Lokalsektion.
Anerkannte Ansprechpartner
Mit viel Engagement und Kreativität begann der Vorstand mit der Umsetzung dieser Ziele. Es wurden Elterntreffs mit Einbezug von Referenten, Podiumsgespräche und Meinungsbildungsveranstaltungen organisiert. Den Vorstandsmitgliedern gelang es, sich bei Lehrerschaft und Schulpflege Gehör zu verschaffen und ihre Anliegen einzubringen. In den Anfängen des Vereins ging es um die Einführung der 5-Tage-Woche, Blockzeiten, Musikalische Grundschule für alle und den Mittagstisch. Die Elternorganisation wurde als Ansprechpartner anerkannt und später auch in Arbeitsgruppen zur Ausarbeitung von Blockzeiten, Präventionsmassnahmen und Tagesstrukturen beigezogen. Einer der wichtigsten Erfolge des Vereins war sicherlich das Stellen von Schulpflegemitgliedern und später die Besetzung des Schulpflegepräsidentenamts durch das S&E-Vorstandsmitglied Peter Kubli im Jahre 2006.
Spüren, was den Eltern unter den Nägeln brennt
Während der ganzen Vereinszeit engagierte sich die S&E-Sektion Affoltern für die Elternbildung. Auch unter den Präsidien von Myrta Moser, Kari Wüest, Denise Bohnert, Stefan Gribi und Irene Scheurer wurden immer wieder Themen aufgegriffen, welche den Eltern mit Schulkindern unter den Nägeln brannten. Es wurden Veranstaltungen zur Schulreife, Hausaufgaben, Lernschwierigkeiten, Leseförderung, Suchtprävention, Pubertät, Mobbing, Medienkonsum, Ernährung und vieles mehr durchgeführt. Oft fanden die Anlässe in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie beispielsweise dem Familienclub, dem Amt für Jugend und Berufsberatung, dem MüZe oder der Regionalbibliothek statt. So hat sich über die Jahre ein vielfältiges Angebot entwickelt. Eine Veranstaltung, die sehr gut besucht wurde und grosse Beachtung fand, war der Vortrag mit Prof. Dr. Remo Largo zum Thema «Warum das brave Kind und der gute Schüler ein Mädchen ist».
Institutionalisierte Elternmitwirkung
Mit der Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes ist seit rund anderthalb Jahren auch an den Schulen in Affoltern die Elternmitwirkung institutionalisiert worden. So fungieren die Elternratsdelegierten und Mitglieder des Elternforums als Bindeglied zwischen Schule und Elternschaft und lösen die S&E-Sektion in dieser Funktion ab, was den Vorstand zur Vereinsauflösung bewogen hat. Die Dachorganisation Schule & Elternhaus Schweiz sowie die kantonalen Sektionen bleiben aber weiterhin bestehen und setzen sich für aktuelle Themen im Bereich Bildung und Erziehung ein.
Schenkung an AffoltemerPrimarschulkinder
Als sozusagen letzte Amtshandlung konnte die Lokalsektion S&E Affoltern im Anschluss an die ausserordentliche Mitgliederversammlung einen beachtlichen Betrag aus der Vereinskasse an die Elternratspräsidentinnen der drei Schuleinheiten Affolterns und Zwillikons übergeben. Nach sorgfältigen Schüler- und Lehrerbefragungen wurden damit Aussenspielgeräte für Pausenplätze, Gesellschaftsspiele und ein Tipizelt gekauft. So steht das Wohl des Kindes auch bei der Vereinsauflösung nochmals ganz im Zentrum. (I.S.)