Zwei Sieger beim Wettbewerb

Überraschendes Ergebnis beim Architekturwettbewerb für das Schulprojekt in Stallikon

Jurypräsident Peter Ess (von links) mit Vertretern der beiden Wettbewerbssieger vor dem Modell «Azoamicus»: Philipp Sigg, Rolf Breer und Pascal Posset. (Bild Florian Hofer)

Die Entwürfe der Büros, die sich an der Projektierung des Neubaus Schulhaus Pünten mit Mehrzweckhalle und Generationenplatz in Stallikon beteiligt haben, haben so klingende Namen wie «Petit Prince», «Eisvogel» oder «Dorfplatz».

Gewonnen haben jedoch gleich zwei mit den Namen «Quartett» und «Azoamicus». Denn die Jury hatte, wie deren Präsident Peter Ess berichtete, die Qual der Wahl und konnte sich nicht für einen eindeutigen Sieger entscheiden. «Wir wollten nicht die mittlere Unzufriedenheit wählen», sagte Hess an die Adresse der sieben Projektteams: «Wir nehmen nun von zwei Projekten das Beste.»

In Symbiose lebende Organismen

Darum müssen sich nun die zwei Projektteams die weitere Planung des aufwendigen Neubaus der Anlage, in der seit 1995 immer wieder neue Gebäude entstanden sind, teilen. Das Team (Niedermann Sigg Schwendener Architekten AG Zürich mit Uniola AG Landschaftsarchitektur Zürich und Leimgruber Fischer Schaub AG, Ennetbaden) mit dem Projekt «Azoamicus» wird sich um den Bau des neuen Schulhauses und der geplanten Mehrzweckhalle kümmern. «Der Entwurf hat uns sehr überzeugt», erklärte Jurypräsident Ess. Insgesamt überzeuge «Azoamicus» mit seinem «einfachen städtebaulichen Konzept des Weiterbauens und durch die stimmigen Verknüpfung von Nutzungen und Aussenräumen». Mit den «adressbildenden» Erweiterungsbauten werde eine funktional und räumlich qualitätsvolle Gesamtanlage gebildet. «Die Schulanlage Pünten wie auch das Dorf Stallikon erhalten einen passenden und angemessenen neuen architektonischen Auftakt.» Gefallen hat der Jury, die zwei volle Tage sieben Projekte diskutiert und studiert hatte, anscheinend auch der Name «Azoamicus». Ess berichtete, er habe zunächst nicht gewusst, was das Wort bedeuten solle, dann aber erfahren, dass es sich bei einem Azoamicus um einen kleinen Organismus im Wasser handle, der mit einem anderen in Symbiose lebe. Im übertragenen Sinne verstehe er, Ess, dies als «Freundschaft – innige Verbindung»: «Dies passt zur geforderten Verbindung des bestehenden mit dem neuen Schulhaus sowie dem Feuerwehrhaus und dem Werkhof.»

Das zweite Siegerprojekt heisst «Quartett» und wird verantwortet von Diagonal Architekten AG, Winterthur, Sima/Breer GmbH, Winterthur und Bühnenplan Nerlich AG, Tuggen. Gänzlich überzeugt hat dort allerdings nur der Plan für die Aussengestaltung: «Sehr überzeugend ist die subtile Einpassung und Gestaltung der Freizeit- und Sportanlagen in den anspruchsvollen Landschaftsraum sowie die schlüssige Verknüpfung mit dem Freiraumgefüge der Schule», so der Jurybericht.

Vergaberechtlich in Ordnung?

Der Jurypräsident machte im Verlauf der Präsentation jedoch auch deutlich, dass es sich die Jury, bestehend aus einer ganzen Reihe von Fachpersonen, nicht leicht gemacht habe, einzelne Architekten die gestellten Vorgaben jedoch teilweise nicht gut genug beachtet hätten. Ob die Aufteilung der Gewinnerprojekte auch vergaberechtlich korrekt ist, das stellte ein Teilnehmer an der Präsentation der Projekte am Mittwoch in Stallikon in Frage. Doch Jurypräsident Ess zeigte sich sicher: «Wir sind überzeugt, dass das vergaberechtlich in Ordnung ist.»

Steigende Schülerzahlen

Die Weiterentwicklung des bestehenden Ensembles um die Schulanlage am Standort Pünten war aufgrund steigender Schülerzahlen notwendig geworden. So hat die Schulpflege Stallikon festgestellt, dass zusätzlich vier Klassenzimmer inklusive den notwendigen Gruppenräumen und Nebeneinrichtungen erforderlich sind. Dazu soll eine neue Sport- und Mehrzweckhalle samt Aussensportanlage gebaut werden.

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