Weg frei für den neuen Stadtteil im Westen

Nachdem nun die rechtskräftige Baubewilligung vorliegt, kann der «Brauipark» im Westen von Affoltern realisiert werden: 145 Wohnungen und Gewerberäume für rund 100 Beschäftigte – wohnen, arbeiten und Freizeit auf einem 9000 Quadratmeter grossen Areal.

Eine Luftaufnahme von 1924, auf der die chemische Fabrik zu sehen ist. Erstaunlich, wie sich der Ort 
in den letzten 100 Jahren verändert hat und sich auch weiter verändern wird. (Bildarchiv ETHZ)

Eine Luftaufnahme von 1924, auf der die chemische Fabrik zu sehen ist. Erstaunlich, wie sich der Ort in den letzten 100 Jahren verändert hat und sich auch weiter verändern wird. (Bildarchiv ETHZ)

Im «Brauipark» mischen sich Wohnen, Arbeit und Freizeit: Die Verkaufspreise für Wohneigentum bewegen sich 
zwischen 700000 und 1,5 Millionen Franken. (Visualisierung zvg.)

Im «Brauipark» mischen sich Wohnen, Arbeit und Freizeit: Die Verkaufspreise für Wohneigentum bewegen sich zwischen 700000 und 1,5 Millionen Franken. (Visualisierung zvg.)

Architekt Erich Leutwyler vor dem ehemaligen Störi-Haus, wo derzeit noch die Vinothek Staubli untergebracht ist. 
Der Rückbau erfolgt im August. (Bild Werner Schneiter)

Architekt Erich Leutwyler vor dem ehemaligen Störi-Haus, wo derzeit noch die Vinothek Staubli untergebracht ist. Der Rückbau erfolgt im August. (Bild Werner Schneiter)

Es ist ein geschichtsträchtiges Areal, das westlich ans Einkaufszentrum Coopark grenzt. Einst standen dort ­Industrie- und Gewerbebetriebe: eine Chemiefabrik, die 1925 abbrannte, und schliesslich das Unternehmen der ­Familie Störi, die Verpackungsholz­wolle produzierte. Neben dem Anwesen auf dem Hügel befand sich eine Weiheranlage. Die Holzwolle-Fabrik ist längst zurückgebaut, während der Rückbau der Liegenschaft der Erben von Roland Störi nun noch bevorsteht und erfordert, dass die im Kellergewölbe platzierte Vinothek von Marco Staubli an die Industriestrasse 12 umsiedelt (siehe «Anzeiger» vom 23. Juni).

Nachdem nun gegen die Baubewilligung kein Rekurs eingegangen ist, kann das Projekt Brauipark ab August 2023 umgesetzt werden. Es ist das ­Resultat einer 13-jährigen Idee, die Architekt Erich Leutwyler zusammen mit den Erben Roland Störi entwickelt hat. Die Umsetzung musste sprichwörtlich erdauert werden. Sie konkretisierte sich, nachdem die Revision der Bau- und Zonenordnung 2016 in Rechtskraft erwuchs. Und sie machte schliesslich den Weg frei für drei neue Teilgestaltungspläne, die ebenfalls rechtskräftig sind. Für die Grundstücke gilt der Status ­«Zentrumszone 4», die eine Gestaltungsplanpflicht und eine hohe Mischnutzdichte vorsieht.

Wohnen, Arbeit, Freizeit

Daraus leiten sich drei Eckpfeiler der «Brauipark»-Überbauung ab: Wohnen, Arbeit und Freizeit an einem Ort, auf rund 9000 Quadratmeter – mit gemeinschaftlichen Angeboten (Sport, Musik, Mudroom) für Bewohnende und einem Konzept mit Langsamverkehr. Im ­Weiteren laufen Abklärungen mit der Stadt Affoltern für eine Kindertagesstätte und einen Doppelkindergarten. Auch nachhaltige Mobilität wird Thema sein. «Bewohnern stehen E-Autos, E-Bikes und E-Cargo-Velos zur Verfügung», sagt Erich Leutwyler, der mit seiner Immobilienanlagepartner AG auch Besitzer von Areal und Überbauung ist.

Grosses Interesse

Auf dem «Brauipark», einem neuen Stadtteil im Westen von Affoltern, entstehen 145 Zweieinhalb- bis Fünfeinhalb-Zimmer-Wohnungen, wovon 43 Eigentumswohnungen. Dazu auf rund 4000 Quadratmetern Raum für stilles Gewerbe: etwa medizinische Praxen, Zahntechnik oder verwaltungsnahe ­Institutionen. Interesse ist vorhanden, insbesondere aus dem Bezirk Affoltern. Dazu sind laut Erich Leutwyler die grösseren Eigentumswohnungen zu einem Drittel bereits reserviert – und zwar zu 90 Prozent von Leuten aus der Generation Ü60, oft Hausbesitzer, die ihr selbstbestimmtes Leben im Alter weiterführen wollen.

Deren Verkaufspreise bewegen sich zwischen 700 000 Franken (zweieinhalb Zimmer) bis 1,5 Mio. Franken (fünfeinhalb Zimmer). Eine Dreieinhalb-Zimmer-Mietwohnung ist für monatlich 1800 Franken zu haben. Das Spektrum ist breit. Es enthält auch zumietbare Gästezimmer und Cluster-Wohnungen für Wohngemeinschaften mit eigenem Bad und gemeinsamer Küche/Wohn­zimmer.

Freiwillige Altlasten-Beseitigung

Der Rückbau für die Überbauung erfolgt im August, nach den Sommerferien. Erich Leutwyler rechnet mit einer dreijährigen Bauzeit und einem Bezug im Spätsommer 2026. Obwohl laut Aussagen des Awel (kantonales Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft) eine Altlasten-Entsorgung auf dem Areal nicht notwendig ist, will der Bauherr im Zuge der Aushubarbeiten eine vollständige ­Dekontaminierung. «Die Mehrkosten sind – gemessen an der Grösse der Überbauung – verkraftbar», fügt Erich ­Leutwyler bei.

Infos unter www.brauipark.ch.

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