Weniger Schalter und neue Mietflächen
Die Post Affoltern wird zurzeit umgebaut und im Oktober neu eröffnet. Wird die Filiale kleiner? Und verändert sich das Angebot? Antworten auf die wichtigsten Fragen.
In den vergangenen Jahren hat die Schweizerische Post ihr eigenes Filialnetz Stück für Stück ausgedünnt. Auch im Bezirk Affoltern: Bis Anfang 2010 hatte jede Gemeinde ausser Maschwanden ihre eigene Poststelle. Dann wurde Ende Februar 2010 in Kappel die erste Filiale geschlossen, zwischen 2013 und 2020 folgten zehn weitere. Heute gibt es im Säuliamt noch zwei Postfilialen: in Affoltern und in Mettmenstetten. In den übrigen Gemeinden wird die Post (ausser wiederum in Maschwanden) im Agenturmodell betrieben. Seit Mitte März wird die Filiale Affoltern umgebaut. Im Oktober ist die Neueröffnung geplant. Was ändert sich? Antworten auf die sieben wichtigsten Fragen.
Befindet sich die umgebaute Postfiliale am alten Standort?
Jein. Die neue Filiale befindet sich noch immer im selben Gebäude am Bahnhofplatz in Affoltern. Allerdings nicht mehr auf der selben Gebäudefläche. Bisher hatte sich der Eingang rechts neben dem Kleiderladen Casino und dem Postomaten befunden und die Schalterhalle war auf Teilen der grünen Fläche (vgl. Grafik) zu finden. Der gelbe Bereich wurde als Backoffice genutzt. Neu verschiebt sich der Eingang etwas weiter in Richtung Bahnhof (vgl. Foto). Der Grund: Ab Herbst besetzt die Post mit ihrer Filiale nur noch einen Teil der Gebäudefläche selbst.
Wird die neue Postfiliale kleiner als die alte?
Insgesamt: ja. Die neue Filiale misst 236 Quadratmeter. Demgegenüber stand bei der alten eine Gesamtfläche von 632 Quadratmetern zur Verfügung (grüne und gelbe Fläche). Wie gross der Kundenbereich bei der alten Filiale gewesen ist, schreibt die Post auf Anfrage nicht. Sie betont jedoch, dieser werde mit dem Umbau nicht verkleinert, sondern im Gegenteil «leicht vergrössert». Im bisherigen Gebäude habe es «einen gewissen Leerflächen-Anteil» gegeben. Mit dem Umbau würden die bestehenden Flächen effizienter genutzt.
Was passiert mit der alten Ladenfläche?
Bis anhin hatte die Post mit dem Kleiderladen Casino eine Mieterin. Die knapp 400 frei werdenden Quadratmeter (grüne Fläche) sollen nun ebenfalls vermietet werden. Noch hat niemand zugeschlagen, wie die Post bestätigt: «Die Fläche ist noch nicht vermietet. Wir sind nach wie vor in Gesprächen mit Interessierten.» Auf Homegate.ch bewirbt die Post ihre «Ladenfläche an bester Lage» für 410 Franken pro Quadratmeter (inklusive Nebenkosten). Eine neue Mieterschaft würde der Post Einnahmen von jährlich rund 162 000 Franken bescheren.
Wie verändern sich die Schalteröffnungszeiten?
Bis März hatte die Postfiliale Affoltern montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 8.30 bis 11.30 Uhr geöffnet. Mit dem Umzug ins Provisorium, Mitte März, passte die Post die Öffnungszeiten am Samstag leicht an: Seither öffnet und schliesst die Filiale Affoltern eine halbe Stunde später: Der Schalter ist von 9 bis 12 Uhr besetzt. Diese Öffnungszeiten werden in der umgebauten Filiale beibehalten. «Für die Kundschaft ändert sich im Leistungsangebot nichts», schreibt die Post auf Anfrage.
Gibt es in der neuen Filiale gleich viele Kundenschalter wie bisher?
Nein. Die Anzahl der Kundenschalter wird verkleinert: In der alten Filiale gab es ursprünglich sechs Schalter. Gegen Ende 2021 hat die Post einen davon geschlossen und stattdessen einen unbedienten Paketeinwurf installiert, bei dem die Kundschaft ihre bereits frankierten Pakete selbst aufgeben konnte. Nun fällt von diesen fünf verbleibenden Schaltern mit dem Umbau ein weiterer Schalter weg. Ersetzt wird er durch eine Informations- und Beratungstheke. Dort sollen die Postmitarbeitenden Auskünfte zu Dienstleistungen geben und die Kundschaft auch beraten: «Dies kann im traditionellen Brief- und Paketgeschäft sein, aber auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel bei Postfinance-Themen», schreibt die Post.
Ein Teil der Informations- und Beratungsdienste zielt allerdings auch darauf ab, die Kundinnen und Kunden zu mehr Selbstständigkeit anzuleiten: So soll die neue Theke insbesondere auch Anlaufstelle für Personen sein, «die gewisse Abläufe künftig alleine machen wollen», schreibt die Post. «Wir zeigen zum Beispiel, wie der Paketeinwurf funktioniert und wo Kundinnen und Kunden ihre bereits frankierten Pakete einfach und ohne Wartezeiten selbst aufgeben können.»
Wo befinden sich nach dem Umbau die Postfächer?
Bisher befanden sich die Postfächer innerhalb des Postgebäudes, direkt neben dem Eingang. Das ändert sich mit dem Umbau: Die ehemalige Postfächer-Fläche gehört nun zu den 396 Quadratmetern, die vermietet werden (grüne Fläche). Deshalb wird sich Postfachanlage ab Herbst ausserhalb des Gebäudes befinden. Wo das sein wird, gibt die Post noch nicht bekannt, sie schreibt nur: «Der genaue Standort wird den betroffenen Postfachkunden rechtzeitig kommuniziert.»
Erhalten alle bisherigen Besitzer wieder ein Postfach?
Alle Fächer werden neu zugeteilt und die Kunden erhalten eine neue Postfachnummer. Eine Verkleinerung der Anzahl Postfächer sei aber nicht geplant, versichert die Post: Grundsätzlich wolle man sämtlichen Postfachbesitzern bei Bedarf wieder ein Postfach zur Verfügung stellen», heisst es auf Anfrage.