Wertschätzung und Respekt
Peter Feuz hält der SHS Haustechnik AG seit 43 Jahren die Treue
Beinahe 85 Jahre alt ist die Firmengeschichte der SHS Haustechnik AG in Affoltern. Über die Hälfte, 43 Jahre, hat Peter Feuz mitgearbeitet, von der Berufslehre als Spengler-Sanitär bis zum Geschäftsleiter, Delegierten im Verwaltungsrat und Aktionär.
Wer bei der SHS arbeitet, tut dies überdurchschnittlich lange, die Mitarbeitenden können im Schnitt 12,8 Dienstjahre vorweisen. Als Geschäftsführer ist es ihm ein Anliegen, dass seine Mitarbeitenden gern bleiben, aber er motiviert sie auch, wenn sie sich bei einem anderen Unternehmen beruflich weiterentwickeln wollen. Mit einem Lächeln meint er: «Und manchmal kommen sie auch wieder zurück, ein Gewinn für beide Seiten.» Die Anzahl der Mitarbeitenden wuchs stetig. 2004 arbeiteten 33 Personen für das Unternehmen, heute sind es 55.
Kompetenzen aus dem Elternhaus
Peter Feuz ist in Obfelden aufgewachsen. Schon als kleiner Junge begleitete er seinen Vater Ruedi Feuz, den im Dorf beliebten, langjährigen Obfelder Werkdienstmitarbeiter, bei seinen abwechslungsreichen Aufgaben bei der Wasserversorgung, im Winterdienst, im Unterhalt und in der Abfallsammelstelle. Peter Feuz schätzt die duale Bildung, die Lehre, bei der die Ausbildung an zwei Lernorten stattfindet: im Betrieb und in der Berufsschule. «Über Lehre und Berufslaufbahn – im Vergleich zur universitären Bildung über eine Kantonsschule – haben junge Leute heute beste Karrierechancen.» Er motiviert junge Menschen, ihre Laufbahn mit einer Berufslehre zu beginnen, und engagiert sich im Lehrstellenforum und an der regionalen Berufsmesse. Vor allem ist er selbst ein gutes Beispiel, wie man auf eine Berufslehre eine erfolgreiche Karriere aufbauen kann. Momentan hat die SHS neun Lernende.
«Fachkräfte und Kaderleute sind heute sehr gefragt», betont Peter Feuz. Er ist zudem im Vorstand des Arbeitgeberverbandes Affoltern und im Vorstand des Suissetec-Gebäudetechnikverbands Affoltern-Amt, dem Arbeitgeberverband der Haustechnikbranche Spenglerei, Sanitär, Heizung und Lüftung. Dieser Verband setzt sich unter anderem ein für die Energiewende und den Klimaschutz, für Nachhaltigkeit, für Gesundheit und Hygiene sowie für Komfort und Behaglichkeit.
Betreffend Nachhaltigkeit ist die SHS vorbildlich: Man fährt E-Autos, nutzt Sonnenenergie, Wärmepumpentechnologie und LED-Beleuchtung. Beratend unterstützen die Mitarbeitenden auch nachhaltige Lösungen ihrer Kundinnen und Kunden.
Die Haustechnik ist ein Berufsfeld, in dem sich vor allem Männer positionieren. Peter Feuz freut sich, aktuell eine junge Frau zur Sanitärinstallateurin EFZ ausbilden zu können. Im Unternehmen arbeiten Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern friedlich zusammen – daran liegt Peter Feuz viel.
Was lange währt
Bereits 1940 gründete Walter Schmidlin seinen Spenglerbetrieb und erweiterte ihn nach und nach um die Bereiche Sanitäre Installationen und Heizungsanlagen. 1979 wurde aus der Einzelfirma «Schmidlin Sanitär» die Aktiengesellschaft SHS Schmidlin AG, später SHS Haustechnik AG.
Die Mitarbeiterbindung gelingt nicht zuletzt so gut, weil Peter Feuz und sein Team immer wieder Events für die Mitarbeitenden organisieren, beispielsweise eine Reise nach Lissabon oder Malta. «Wir sind stolz auf unsere moderne, offene und wertschätzende Unternehmenskultur.» Er interessiert sich ganzheitlich dafür, wie es seinen Mitarbeitenden geht, auch privat. Seinen Führungsstil definiert er als «nicht autoritär, aber klar in den Entscheiden». Es gab auch schon mal Entlassungen, weil eine Person nicht ins Team passte. «Ich will alle Leute im Boot haben, alle sind tolle Leute», und mit einem Lächeln fügt er hinzu: «Ich habe sie schliesslich ausgelesen.» Respekt und Wertschätzung sind unabdingbare Werte im Unternehmen. Das innerbetriebliche Klima wird von der Kundschaft positiv wahrgenommen.
Die SHS wirbt mit dem Slogan «Einfach Mehrwert: Weitsichtig im Denken, effektiv in der Umsetzung». Und erklärend: «Als echte Problemlöser suchen wir stets den intelligenten Weg, der sich langfristig bewährt und rechnet – und deshalb mehr wert ist.» In allen Bereichen, Sanitär, Heizung, Spenglerei, Planung, Kundendienst, Administration und Finanzen, könne er sich als Geschäftsleiter auf seine Mitarbeitenden verlassen.
Vorbild als Teilzeiter
Teilzeitarbeit ist bei der SHS möglich. Die Arbeit soll nicht nur für die Kundschaft stimmen, sondern auch für die Mitarbeitenden. Man ist offen für Lösungen, die Arbeit, Familie, Weiterbildung und Freizeit bestmöglich unter einen Hut bringen.
Familie steht auf der Werteskala von Peter Feuz zuoberst, auch wenn er sich gleichzeitig auch überdurchschnittlich für seine Arbeit engagiert. Seine Frau Esther hielt ihm den Rücken frei, übernahm weitgehend die Familienarbeit mit den drei Kindern und baute gleichzeitig mit ihrer Freundin Irena Dolder 4eck.ch auf, einen Zwei-Frauen-Betrieb, der kreative Ledererzeugnisse erzeugt. Peter Freuz unterstützt diese Leidenschaft seiner Frau tatkräftig, zudem trifft man sich oft zum gemeinsamen Mittagessen in der 4eck.ch-Werkstatt. Seit die Kinder nicht mehr intensive Betreuung brauchen, arbeitet Esther Feuz wieder in Teilzeit als Pflegefachfrau. Der Montag aber ist den beiden heilig, Peter Feuz hat als Führungsperson seit drei Jahren ein Arbeitspensum von 80 Prozent. Er und seine Frau geniessen die Zweisamkeit, biken, golfen und wandern. Beide essen gern gut und lieben ein Glas auserlesenen Wein. «Das ist Lebensqualität», strahlt Peter Feuz. «Alle sollten sich so was gönnen können, wenn es langsam auf die Pension hingeht.»
Er ist neugierig, wie sein Leben weitergehen wird. Er wird sich weiter engagieren, beispielsweise für die Jumba Affoltern, wo der Schlagzeuger als Präsident amtiert. Der rote Faden durch das Leben von Peter Feuz ist die Treue: zu Familie, Betrieb und beispielsweise zur Jumba – mit grosser Offenheit für Innovation und kreative Ideen. Dies gibt einerseits Sicherheit, anderseits bleibt das Leben bunt und voller Überraschungen.