Galápagos – Naturwunder entdecken
In Ecuador hat Selina Brodmann 2020 einen Sprachaufenthalt gemacht und dabei einige Bekanntschaften geknüpft. Nun hat sie das südamerikanische Land noch einmal intensiv bereist. Im dritten und letzten Teil der Serie berichtet sie von Galápagos.
Unsere Reise zu den faszinierenden Galápagos-Inseln begann mit der Ankunft auf Baltra, einer kleinen Insel nahe Santa Cruz. Schon während des Fluges konnten wir erste Blicke auf die atemberaubende Inselgruppe erhaschen und die Vorfreude wuchs mit jedem Moment. Nachdem wir unser Gepäck geholt hatten, machten wir uns auf den Weg nach Santa Cruz, der Hauptinsel des Archipels.
Auf dem Weg zum Hotel machten wir noch Halt, um die Reise mit einem Besuch bei der El Pacho SchildkrötenRanch zu beginnen. Dort hatten wir die Gelegenheit, die Riesenschildkröten zu füttern und mehr über ihre Lebensweise zu erfahren. Es war bemerkenswert zu sehen, wie diese urzeitlichen Tiere seit Tausenden von Jahren auf den Inseln leben und sich an ihre einzigartige Umgebung angepasst haben.
Die einzigartige Tierwelt schützen und aufrechterhalten
Am nächsten Tag besuchten wir vom Puerto Ayora aus die berühmte Charles Darwin Research Station. Dort konnten wir die Arbeit sehen, die geleistet wird, um die einzigartige Tierwelt der Galápagos-Inseln zu schützen und aufrechtzuerhalten. Besonders beeindruckend war zu erfahren, dass für die Rettung gewisser Arten auch Risiken eingegangen werden. Ausserdem lernten wir viel über die Entstehung der Galápagos-Inseln. Die Inseln haben vulkanischen Ursprung. Dies erkennt man ziemlich schnell, denn viele Strände beinhalten dunkles Vulkangestein. Für die einzigartigen Galápagos-Meeresleguane ist die schwarze Färbung eine sinnvolle Tarnung, denn die Dinosaurier-ähnlichen Wesen sind überall zu sehen, jedoch muss man manchmal zwei Mal hinschauen, um sie zu erkennen.
Nebst der spannenden Entstehung und dem Leben auf der Insel ist Galápagos für seine Unterwasserwelt bekannt. Unser erster Tauchgang führte uns von Santa Cruz zu den Tauchspots Seymour und Mosquera. Das Erlebnis unter Wasser war einfach spektakulär! Wir waren von farbenfrohen Fischen, neugierigen Seelöwen, schlafenden Haien und majestätischen Rochen umgeben. Jeder Augenblick war wie ein Abtauchen in eine andere Welt.
Unterwasserwelt erlebt
Unser nächstes Ziel, das wir mit der Fähre frühmorgens ansteuerten, war die Insel San Cristóbal. Da die Insel nicht zu gross ist, entschieden wir uns für eine 360-Grad-Tour. Dabei fuhren wir ein Mal um die Insel, um sie in ihrer ganzen Pracht zu erleben. Wir wanderten durch üppige Vegetation, bewunderten die beeindruckende Klippenküste und genossen die atemberaubende Aussicht. Zur Tour gehörten auch zwei Schnorcheleinheiten. Die Seelöwen erlebt man dabei hautnah. Verspielt wie sie sind, schlagen sie ihre Kapriolen ganz nah bei dir. Im nächsten Halt kamen wir in den vollen Genuss der wunderschönen Meeresschildkröten. Die Insel San Cristóbal hat eine ganz eigene Atmosphäre und wir konnten uns nicht sattsehen an ihrer natürlichen Schönheit.
Zusätzlich erkundeten wir später noch zwei der zahlreichen Strände auf San Cristóbal. Der weiche, weisse Sand und das klare, türkisfarbene Wasser waren einfach paradiesisch. Wir schnorchelten entlang der Küste und wurden von einer Vielzahl bunter Fische, Meeresschildkröten und sogar kleinen Haien begleitet. Es war ein unvergessliches Erlebnis, die Unterwasserwelt der Galápagos-Inseln so nah zu erleben.
Versteckte Schluchten mit kristallklarem Wasser
Nach unserer Zeit auf San Cristóbal fuhren wir zurück nach Santa Cruz. Ein Highlight dort war der Besuch von Las Grietas versteckten Schluchten mit kristallklarem Wasser. Wir nahmen ein erfrischendes Bad in den natürlichen Pools und genossen die einzigartige Atmosphäre. Zurück nach Santa Cruz mussten wir nur, um die Fähre an unseren letzten Stopp, die Insel Isabela, zu nehmen. Auf Isabela ist die Tour zu Los Tuneles ein Muss. Die Lavaformationen im Meer bieten einen idealen Lebensraum für einige beeindruckende Tiere. Wir schnorchelten zum Beispiel mit einem Schwarm kleiner Haie. Ebenfalls hatten wir das Glück mit vielen, dieses Mal kleineren Rochen zu schwimmen. Ihre Art sich fortzubewegen gleicht einem Schweben in der Luft. Speziell für Besuchende sind die Unterwasser-Lavatunnel auch, weil sie ein Lebensraum für Seepferdchen sind. Wir gingen natürlich nicht leer aus und sahen nebst den Seepferdchen auch einen kleinen Tintenfisch. Definitiv war dies das Highlight der Tour.
Zusätzlich zur Los-Tuneles-Tour hatten wir die Gelegenheit, auf Isabela Kajak zu fahren. Das klare, ruhige Wasser gab uns die Möglichkeit, die faszinierende Unterwasserwelt noch einmal zu erkunden. Dieses Mal waren wir auf der Suche nach den Galápagos-Pinguinen. Auf Isabela sieht man sie oft, denn die Strömung ist dort kühler als auf den anderen Inseln. Wir paddelten entlang der Küste, bewunderten die vulkanische Landschaft und entdeckten die ersten zwei Pinguine beim Fischen im Wasser. Zu meinem Erstaunen waren die kleinen Pinguine auch gar nicht scheu, denn sie wagten sich ganz nah ans Kajak. Beeindruckend sind meiner Meinung nach die Geräusche, die sich die Artgenossen zurufen.
Die Natur respektieren
Unsere Zeit auf den Galápagos-Inseln war voller unvergesslicher Momente und beeindruckender Begegnungen mit der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Die Inselgruppe ist wirklich ein Naturparadies, in dem die Vielfalt und Einzigartigkeit der Arten bewahrt und geschützt werden. Die Inseln sind ein einzigartiger Flecken Erde, an dem man eine Verbindung zur Natur spüren kann und an dem man die unberührte Schönheit unserer Erde hautnah erleben kann.
Als wir uns von den Galápagos-Inseln verabschiedeten, trugen wir nicht nur unvergessliche Erinnerungen in unseren Herzen, sondern auch die Verpflichtung, diesen einzigartigen Ort zu schützen, damit auch kommende Generationen die Chance haben, diese faszinierende Welt zu entdecken und zu schätzen. Auf Galápagos selbst werden Natur und Tiere respektiert. Es gibt keinen Abfall zu sehen und die Lebewesen werden nicht angefasst oder belästigt. Den Respekt, den die Natur dort erhält, sollte sie überall auf der Welt erfahren.
Bereits erschienen: In den Dschungel Ecuadors abgetaucht, «Anzeiger» vom 20. Juni: Ecuador entdecken, bis die Luft dünn wird, 27. Juni.