Auf die Huber-Schwestern ist Verlass
Tolles Wetter und würdige Sieger prägten den GP Osterhas am vergangenen Wochenende
Es hat sich etwas getan am diesjährigen GP Osterhas. Die Kooperation mit dem Skoda Swiss Bike Cup brachte sichtbare Verbesserungen bezüglich der Sicherheit der Fahrer und auch fürs bessere Verständnis des Publikums. Eine grosse digitale Anzeigetafel informierte über die Führenden im Rennen und die Anzahl Runden, die noch gefahren werden mussten. Dazu ein kompetenter Speaker, der die Fahrerinnen und Fahrer aus verschiedenen Disziplinen kannte und auch noch die defektgeplagte Frauensiegerin im richtigen Moment beruhigen konnte.
Beflügelt vom guten Wetter und dem dichten Zuschauerspalier brannten die Radsportlerinnen und -sportler ein Leistungsfeuerwerk ab, das sich sehen lassen konnte. Vor allem das Frauenrennen wies mit Linda Indergand und der kurzfristig nachgemeldeten Alessandra Keller zwei Weltcup-Spitzenfahrerinnen von Weltrang auf, die ihrem Status alle Ehre machten. Mit der Bahn-Weltcupsiegerin und mehrfachen Schweizermeisterin Aline Seitz mischte noch eine dritte Einzelfahrerin an der Spitze mit, die schliesslich im entscheidenden Schlussspurt das bessere Ende für sich behielt. Indergand blieb Rang zwei, Keller komplettierte das Podium als Dritte.
Starke Shana und Lina Huber
Für den Lichtblick aus Sicht des organisierenden Radrennclubs Amt sorgte Shana Huber, die im gleichen Feld mitfuhr und als erst 15-Jährige souverän die Frauen FB-Kategorie (U17–U19) gewann. Sie sagte: «Die ersten zehn Runden waren hart wegen des hohen Tempos. Danach kam ich in den Flow und es lief immer besser. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so gut läuft.» Damit behält die ältere der beiden Huber-Schwestern familienintern die Oberhand.
Die zwei Jahre jüngere Lina Huber sorgte in der U15-Kategorie auf ähnlich magistrale Weise für die zweite Erfolgsmeldung für den RRC Amt. Noch zusammen mit dem Buben startend, fuhr Lina alleine zum Führungsduo Diego Imhof und Nick Altstätter vor, punktete mit und wurde schliesslich im dritten Rang hinter den beiden Erstgenannten klassiert. In derselben Kategorie fuhr auch Aline Graf, die als zweitbestes Mädchen inmitten der Buben den beachtlichen sechsten Rang erreichte.
Im U19-Rennen der Männer verpasste RRC-Amt-Fahrer Dennis Flückiger als Vierter die Podestplätze. Pech hatte Jan Graf, dem in der Anfangsphase die Kette rausfiel; er büsste eine Runde ein. Auch in der U17-Kategorie konnte kein RRC-Fahrer reüssieren.
Ambitioniertes Hauptrennen
Im Hauptrennen der Elite/U23 konnte die Dominanz der in den letzten vier Jahren überragenden deutschen Equipe RSC Auto Brosch Kempten etwas abgemildert werden. «Etwas» deshalb, weil neuerdings zwei Siegerehrungen und damit zwei Ranglisten fürs Schlussrennen am GP Osterhas geführt werden, die die tatsächlichen Kräfteverhältnisse eher verzerren, denn klarstellen. Im Rennen überrundete nämlich ein Trio das gesamte Feld, dem der Elite und Rennsieger Dario Rapps vom genannten Team angehörte. Die beiden weiteren Topfahrer waren jedoch nicht Rapps Mannschaftskollegen, sondern die zwei U23-Fahrer Aaron Imhof und Leandro Schleuniger, die nun die U23-Rangliste anführen, auf der Cedric Graf als bester RRC-Amt-Fahrer den sechsten Platz erreichte. Auf der Elite-Rangliste rückte mit Jonas Schmeiser von RSC Auto Brosch Kempten der Sieger von 2021 auf den zweiten Platz vor. Dritter Elite wurde mit Jan Münzer ein weiterer Deutscher vor Vorjahressieger Andreas Mayr, ebenfalls vom RSC.
Die Unterscheidung findet auch OK-Präsident René Graf nicht optimal, da sie die Leistung der U23-Fahrer im vorliegenden Fall abwertet. Er stellt in Aussicht, nächstes Jahr wie in der Vergangenheit nur eine Siegerehrung nach dem Hauptrennen zu machen. Ansonsten zeigte sich Graf sehr zufrieden. Er sagte: «Die Zusammenarbeit mit dem Skoda Swiss Bike Cup hat auf Anhieb geklappt und bringt dem GP Osterhas echten Mehrwert. Darauf lässt sich aufbauen.»
Komplette Resultate und Fotos finden sich auf rrc-amt.ch