Der Ex-Weltmeister gab sich keine Blösse

Die beste Dressur, der beste Hindernisparcours: Ex-Weltmeister Werner Ulrich aus Bäriswil BE siegte beim 2. nationalen Säuliämtler Fahrturnier in Zwillikon in der Vierspänner-Kategorie überlegen. Hansheiri Weiss aus Mettmenstetten kam auf Platz drei.

Überlegener Sieg bei den Vierspännern: Ex-Weltmeister Werner Ulrich aus Bäriswil. (Bilder Werner Schneiter)

Überlegener Sieg bei den Vierspännern: Ex-Weltmeister Werner Ulrich aus Bäriswil. (Bilder Werner Schneiter)

Perspektive Festwirtschaft: Elisabeth Berweger aus Uerzlikon, ein sicherer Wert.

Perspektive Festwirtschaft: Elisabeth Berweger aus Uerzlikon, ein sicherer Wert.

Berufsbedingt weniger Training, aber trotzdem Platz drei: Hansheiri Weiss aus Mettmenstetten.

Berufsbedingt weniger Training, aber trotzdem Platz drei: Hansheiri Weiss aus Mettmenstetten.

Zwei Tage Sommerwetter und ein grosser Publikumsaufmarsch am Sonntag: Die Fahrgruppe des Kavallerievereins Affoltern darf zufrieden sein mit dem 2. nationalen Fahrturnier auf dem Areal von Daniel Obschlager in Zwillikon. Rund 500 Zuschauer bekamen am Sonntag bei besten Bedingungen anschaulichen Fahrsport präsentiert – dargeboten von Fahrerinnen und Fahrern, welche die hohe Schule des Fahrens demonstrierten. Mit eleganten Gespannen und willigen Vierbeinern. – Fahrsportprüfungen bestehen aus zwei Teilen: Der Dressur folgt das Hindernisfahren, bei dem der Parcours in einer bestimmten Zeit absolviert werden muss und die Bällchen nicht vom Töggel springen dürfen. Beide Prüfungen fordern Ross und «Kutscher» gleichermassen. Bei der Dressur geht es unter anderem um die Reinheit der Gänge, um optimale Übergänge vom versammelten Trab über den Gebrauchstrab bis zum starken Trab. «Die Pferde müssen einen guten Schritt zeigen», sagt Jurypräsident René Staub aus Gossau. Und sie müssen bei einem 10-Sekunden-Halt auch möglichst ruhig stehen. Nicht ganz einfach auch das sogenannte Rückwärtsrichten; die Tiere müssen drei bis vier Schritte retour laufen, mit einem möglichst gerade fahrenden Fahrzeug.

Training und nochmals Training lautet auch in dieser Sportart die Devise. Dann wächst auch die Routine. Können und Routine vereinen sich beim Ex-Viererzug-Weltmeister Werner Ulrich besonders. Der 53-Jährige aus Bäriswil BE, der den Fahrsport seit bald 33 Jahren frönt, gehört derzeit zu den sechs Besten des Fachs. Mindestens fünf Stunden täglich arbeitet er mit seinen Pferden. 1991 wurde er Weltmeister bei den Vierspännern, 1998 bei den Zweispännern. Für ihn muss, insbesondere vierspännig, das Zusammenspiel mit Ross und Fahrer klappen.

«Die Pferde sind ja relativ weit weg von mir. Da ist es wichtig, mental verbunden zu sein», sagt er. Auf dem Parcours demonstrierte er sein Können am Sonntag eindrücklich: Ulrich lieferte nicht nur die beste Dressur ab, sondern kam auf dem Hindernisparcours zweimal ohne Fehler durch – ein überlegener Sieg, der erwartete Erfolg in Zwillikon. Wenngleich er feststellt: «Der Parcours ist hier in Zwillikon nicht ganz einfach, für Vierspänner fast zu klein».

In drei Wochen geht er in Bern bei den Schweizer Meisterschaften als Titelverteidiger an den Start – und er nennt auch sein langfristiges Ziel: die WM von 2014, für die er derzeit auch ein sechsjähriges Pferd aufbaut.

Zwischenjahr für Hansheiri Weiss

 

Vorjahressieger Hansheiri Weiss kam bei den Vierspännern hinter Ulrich und Martin Wagner aus Niederteufen auf Platz drei. Für den Mettmenstetter Metzgermeister ist es ein Zwischenjahr; berufsbedingt konnte er das Training nicht im üblichen Rahmen gestalten. Er verlegt sein Geschäft ja bekanntlich von Mettmenstetten nach Hausen. Weiss hat dieses Jahr auch nur ein Turnier absolviert, will aber danach wieder mehr in den Fahrsport investieren, den er mit sieben Pferden betreibt. Ziel bleibt die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im Jahr 2014.

Fredy Streich – ein ÄmtlerKategoriensieger

 

Früher, im Affoltemer Tannholz, schrieb die Fahrgruppe jeweils ein Freundschaftsturnier aus. Nun organisiert sie ein nationales Turnier, das zur Qualifikation für die Schweizer Meisterschaft zählt und aus diesem Grund auch wesentlich stärker besetzt ist als die früheren Austragungen beim Vitaparcours-Start in Affoltern. Nur eine Handvoll aus der Region ging am Wochenende in Zwillikon an den Start. Aber die Zuschauer durften einen Einheimischen als Sieger beklatschen: Fredy Streich, Mitglied der Fahrgruppe des Kavallerievereins Afoltern, siegte am Sonntagnachmittag in der Kategorie Zweispänner L, der letzten Prüfung des Wochenendes.

Aber auch Elisabeth Berweger aus Uerzlikon, mehrfache Siegerin des früheren Freundschaftsturniers, kam in der Zweispänner-Kategorie M S auf Platz drei. Daniela Frischknecht aus Mettmenstetten wurde bei den Einspännern MS 19. Carole Streich aus Maschwanden landete in der Kurzprüfung Ponys gemischt auf Platz 5. An zwei Tagen sahen die Zuschauer über 80 Starts in sechs Kategorien.

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