Der FCWB ist noch nicht in den Gängen
Fussball, 1. Liga: FC Wettswil-Bonstetten vs. Linth 04 1:1 (1:0)
Am Samstag standen sich zwei Teams gegenüber, die beide nicht optimal in die neue Saison gestartet waren. WB ging in Tuggen 0:3 unter, während Linth beim 1:1 gegen Winterthur wenigstens einen Punkt holte, jedoch vielen vergebenen Torchancen nachtrauerte. Die Affiche versprach in der Vergangenheit stets spannende Spiele, wobei die Ämtler oftmals, wenn auch knapp, die Oberhand behielten.
Kurioses Führungstor
Das Geschehen war zu Beginn von gegenseitigem Abtasten geprägt. Linth brachte den ersten gefährlichen Schuss zustande, der Absender hiess Pereira. In der 14. Minute gelang WB mit einer gelungenen Aktion gleich die Führung. Sein 19-jähriger Angreifer Caputo stürmte einem weit und geschickt geschlagenen Ball hinterher Richtung Glarner Tor, dessen Hüter Feusi beim Herauslaufen zögerte. Es entstand ein Prellball, der darauf kurios von der Strafraumgrenze aus ins verwaiste Tor kullerte. Linths Reaktion folgte prompt. Güntensberger zwang mit fulminantem Schuss aus der Distanz WB-Keeper Thaler zu einer Glanzparade. Die Gäste blieben gefährlich, vor allem bei Flankenbällen durch ihren starken rechten Flügelspieler Aeberli. Bei heissen Temperaturen durften die Akteure Mitte Halbzeit kurz zum Trinken pausieren. Nach einer halben Stunde wurde WBs Rüegger vom Fuss eines Gegners am Kopf getroffen, für ihn ging die Partie nach kurzer Pflege mit einem Turban weiter.
Es wurde nun ruppiger. Der Schiedsrichter, der anfänglich sehr viel durchgehen liess, musste seine Linie ändern. Fussball gespielt wurde auch noch. Für einmal tauchten die Ämtler im Glarner Hoheitsgebiet auf und Stürmer Herger scheiterte nur knapp. Unglückliches widerfuhr später WB-Captain Studer, der nach einem Zweikampf mit einer Armverletzung ausschied. WB liess sich erstaunlich viel Zeit, ihn zu ersetzen, verteidigte minutenlang in Unterzahl, ehe schliesslich Wick eingewechselt wurde.
Mit Glück und Können ihres bärenstarken Keepers Thaler retteten sich die Ämtler in die Pause, in der bei den Zuschauerinnen und Zuschauern genügend Gesprächsstoff über das Geschehene vorhanden war.
WB punktet dank Keeper Thaler
Nach Wiederanpfiff zeigten sich beide Mannschaften bestrebt, etwas zu bewirken. Pech dann für WB und seinen vor der Pause eingewechselten Youngster Wick, der mit einer Zerrung das Feld bereits wieder räumen musste. Eine knappe Stunde war insgesamt gespielt, da hakte WBs Verteidiger Brüniger im Strafraum unglücklich bei seinem Gegenspieler Mujic ein. Dieser nahm das Geschenk an, stürzte und den fälligen Elfmeter versenkte Pereira sicher zum 1:1-Ausgleich.
Die Ämtler zeigten sich angesäuert. Es folgte nun ihre beste Phase mit einigen gut vorgetragenen Angriffen, welche jedoch nicht präzis zu Ende gespielt wurden. Mesonero zweimal sowie Herger scheiterten am gegnerischen Mann mit den Handschuhen, dem aufmerksamen Keeper Feusi. Sein Antipode Thaler lenkte seinerseits im Gegenzug ein Geschoss mirakulös in Corner. Letzte Ämtler Möglichkeiten anerboten sich Herger und Figueiredo, die aus guten Positionen vergaben. Mit einem Dreifachwechsel läuteten die Gäste daraufhin fulminant die Schlussoffensive ein, sie wollten jetzt mehr als ein Remis – und schnupperten in der Tat vehement am Sieg. Einen Knaller von Smajovic lenkte der beste Wettswiler, Thaler, ebenso um den Pfosten wie kurz darauf einen Kopfball von Aberia. Ohne die «Big Saves» seines Keepers wäre WB an diesem Tag ohne Zählbares dagestanden. Das sah auch Trainer Colacino nach der Partie so: «Ein dickes Kompliment an Luca, der uns einen Punkt gesichert hat. Erhofft hatte ich mir einen Sieg, nachdem wir konzentriert begannen und verdient in Führung gingen. Unser Gegner agierte mit fünf Verteidigern, das machte es nicht einfach. Schlussendlich nehme ich das Unentschieden aber dankbar an.»
Der souveräne Linth-Captain Thrier meinte: «Wir hatten den FCWB stärker erwartet und vor allem, dass er uns früh und hoch stehend attackiert, wie in vergangenen Spielen. Unsere Taktik war, sie anrennen zu lassen. Das Resultat ist wohl gerecht, auch wenn wir mehr Chancen besassen.» Fazit: Die Ämtler zeigten sich als Kollektiv engagiert, es fehlten zum Teil aber zündende Ideen, noch funktionieren nicht alle Abläufe und dem Gegner wurden zu viele Tormöglichkeiten zugestanden. Vielleicht haben sie sich das perfekte Gelingen aber auch schlicht für nächste Woche aufgespart. Fürs Cupschlagerspiel gegen den Superligisten Winterthur.
FCWB: Thaler; Brüniger, Studer (45.+5 Wick, 57. Medaglia), Waser, Rüegger; Stettler, F. Peter, Schneebeli, Hager (76. Miljkovic), Caputo (57. Mesonero); Herger (76. Figueiredo).
14. Caputo 1:0; 57. Pereira 1:1.