Die Skiakrobaten sind in Peking gelandet
Ohne Carol Bouvard ist das Schweizer Aerials Team am Freitag nach Peking abgereist. Für die am Knie verletzte Zürcherin wurde Alexandra Bär nachnominiert. Die Chancen im Mixed-Team-Event sind intakt.
Die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele haben sie verpasst, die Schweizer Skiakrobaten. Erst am Freitagabend machten sie sich auf die Reise nach Peking. Diese sei schnell und problemlos gelaufen, vermeldete Cheftrainer Michel Roth dem «Anzeiger» am Sonntag per Telefon. Bei der Landung in Peking seien alle sofort getestet worden. Dann ging es per Bus ins rund eine halbe Stunde entfernte Olympische Dorf und als sie dort eintrafen, habe das Testresultat bereits vorgelegen.
Am Montag stand für die Schweizer Aerials-Athleten, alle Mitglieder des Mettmenstetter Vereins Freestyle Company Jumpin, dann der erste von drei Trainingstagen auf der Schanze an. Michel Roth war hingegen schon am Sonntag gefordert. Er ist jeweils für das Feinformen einer der Schanzen für die Dreifachsaltos zuständig. «Sieht gut aus», so sein erster Eindruck von der Schanzenanlage. Was zuversichtlich stimmt: Während die Alpin-Abfahrt der Herren abgesagt werden musste, wehte auf der Anlage der Skiakrobaten den ganzen Tag kaum ein Lüftchen. Mit ein Grund dürften auch die riesigen Windfänge gewesen sein, welche die Organisatoren errichten liessen.
Gut umsorgt in Affoltern
Nach den Weltcups in Nordamerika ist das Schweizer Aerials-Team etwas länger in Kanada geblieben, für die letzten fünf Tage vor der Abreise nach Peking dislozierte man ins Hotel Weingarten nach Affoltern. So sollte das Risiko einer Ansteckung so tief wie möglich gehalten werden. «Sie haben uns hier sehr gut umsorgt», lobt Michel Roth das «Weingarten»-Team. Im Fitnessbereich des «Jumpin» in Mettmenstetten blieben die Athleten ebenso unter sich wie im Skigebiet Airolo, wo die Lifte unter der Woche exklusiv für sie in Betrieb waren.
Die Reise nach Peking hat das Aerials-Team übrigens ohne Carole Bouvard angetreten. Von ihr hatte man sich insbesondere im Mixed-Team-Wettbewerb vom kommenden Donnerstag einiges erhofft. Eine Knieverletzung verhindert ihre Teilnahme jedoch. «Es hat zeitlich einfach nicht gereicht», so Cheftrainer Roth nach den Belastungstests in Airolo. Anstelle der 24-jährigen Stadtzürcherin reist deshalb nun die 19-jährige Alexandra Bär aus Uitikon nach Peking nach. Im Hinblick aufs Teamspringen hat Roth die Zuversicht nicht verloren: «Wenn wir ins Finale kommen, liegt viel drin», sagt er. Dazu müssen einerseits Alexandra Bär ihren Sprung gut runterbringen und landen, andererseits auch die «Jungs» ihr Potenzial abrufen können. Voraussichtlich werden Noé Roth und Pirmin Werner für die Schweiz antreten. Mit Nicolas Gygax steht allerdings eine sehr starke Alternative zur Verfügung. Im Einzelwettbewerb dürfen dann alle drei Herren ran. Hier werden die Medaillen am 16. Februar vergeben.
Hintermann unter den Erwartungen
Sein olympisches Debüt bereits abgeliefert hat Niels Hintermann vom Skiclub Hausen. Der Speed-Spezialist im Alpin-Team schaffte den Exploit, der ihm durchaus zuzutrauen gewesen wäre, allerdings nicht. Er fuhr auf Rang 16, durfte sich aber immerhin über den Olympiasieg seines Teamkollegen Beat Fez mitfreuen. Für heute Dienstag steht nun der Super-G auf dem Programm.