Ein «Fischchnuschperli» am Himmel
42. Modellflugtage in Hausen mit rekordverdächtigem Publikumsaufmarsch
Samstagabend, 7. Oktober, 17.02 Uhr: Zwischen Hausen und Rifferswil erkundet mit fauchendem Geräusch eine Lockheed SR71 Blackbird im Tiefflug das Gelände. Ein typisches Zeichen, dass wieder die Modellflugtage auf dem Flugplatz in Hausen angesagt sind. Bei perfekten Wetterbedingungen und angenehm warmen Temperaturen lockte das grösste Modellflug-Event der Schweiz übers letzte Wochenende wieder Tausende Modellflugbegeisterte aus der ganzen Schweiz und dem benachbarten Ausland ins Oberamt, um den spektakulären Modellen und Vorführungen beizuwohnen.
Auffällig viele Jets...
In diesem Jahr waren auffällig viele Jets mit Turbinenantrieb vor Ort. Sogar ein Bobby-Car schoss zur Belustigung des Publikums mit Düsenantrieb über das Flugfeld. Geboten wurden beeindruckende Flugshows und eine tadellose Organisation, die zum 42. Mal die Modellfluggruppe Affoltern bewerkstelligte. Wolfgang Auth, Ex-Präsident und als langjähriger Flugtagmitarbeiter inzwischen für die Werbung und die Medien zuständig, zeigte sich hocherfreut über den enormen Publikumszuspruch. Er sagte: «Begünstigt durch das schöne Wetter dürften die Zuschauerzahlen in diesem Jahr wieder einen Rekordwert im fünfstelligen Bereich erreichen.» Das sei eine Genugtuung nach etlichen, wettermässig nicht so tollen Austragungen. Schliesslich arbeite man im Verein fast das ganze Jahr auf den Flugtag hin. Personell könne man die Veranstaltung nicht mehr alleine stemmen. Gegen 100 Helferinnen und Helfer stünden übers Wochenende im Einsatz.
...und ein «Papierflieger»
Auth selbst auch als Pilot. Er liess es sich nicht nehmen, seinen Experimental-Segler nach Vorbild eines Papierflugzeugs zurück auf die Erde zu pilotieren, nachdem er von einem Motorflugzeug auf rund 800 Meter über Grund geschleppt wurde. Der rund sechs Kilo schwere Eigenbau wirkt bezüglich Manövrierfähigkeit eher behäbig. Auth sagt denn auch: «Ich trainiere regelmässig mit dem Flieger, um das spezielle Flugverhalten nicht zu verlernen.»
Neben einer ganzen Reihe bekannter Kampfflugzeuge wie SR71, F16, F/A 18, MIG 17, MIG 29, Hunter, Eurofighter und Starfighter gab es auch Helikopter- und Segelflugvorführungen sowie etliche Kunstflugdarbietungen mit Propellerflugzeugen. Den höchsten Unterhaltungswert hatte die Darbietung von Christoph Kobel, der nicht nur virtuos flog, sondern auch noch jedes Flugmanöver süffig kommentierte: durab, duruf, dann eine Rolle, stossen, Turn, Snap und zum Schluss ein «Fischchnuschperli». Da lief nicht nur bei den Fischliebhabern das Wasser im Mund zusammen.