Urs Huber ist wieder im Rennen
Am einwöchigen Etappenrennen läuft es dem Rad-Profi und seinem Teamkollegen Simon Scheller wie geschmiert.
Urs Huber scheint sich von seiner Krise erholt zu haben. An der in diesem Jahr nicht topbesetzten Bike Transalp, einem einwöchigen Etappenrennen über den Alpenkamm vom österreichischen Nauders über 17490 Höhenmeter und 496 Kilometer an den Gardasee in Italien, führt der Mettmenstetter im Team mit seinem Kollegen Simon Schneller.
Huber/Schneller verdanken ihre Führung auch glücklichen Umständen. Auf der Startetappe von Nauders im Tirol an den Reschensee siegten der belgische Meister Frans Claes und sein Teampartner Manuel Pliem mit 1:10 Minuten vor Huber/Schneller. Das drittplatzierte Team KMC büsste bereits mehr als sechs Minuten ein.
Das Glück war den Führenden auf dem zweiten Teilstück vom Reschensee nach Livigno aber nicht treu. Wegen eines Schraubenbruchs an der Tretkurbel verloren Claes/Pliem mehr als eine Viertelstunde auf die Etappensieger Huber/Schneller, die sich damit das Leadertrikot überstreifen lassen konnten.
Defekte entschieden
Auf der dritten Etappe von Livigno nach Bormio wurden dann im Finale Huber/Schneller vom Defektteufel heimgesucht. Ein durchlöcherter Hinterradreifen an Schnellers Bike verunmöglichte eine rasche Reparatur. Da es nur noch wenige Kilometer bis ins Ziel ging, beschloss man auf der Felge ins Ziel zu fahren. So gingen vier Minuten des Vorsprungs im Gesamtklassement wieder verloren. Dennoch schöpfte Huber neue Zuversicht. Ihm war nicht entgangen, dass die Überlegenheit der Belgier in den Anstiegen mit zunehmender Dauer des Wettkampfes weniger wurde.
Dann spielte der schweizerisch-deutschen Paarung auf der vierten Etappe das Glück gleich nochmals in die Hände. Die Königsetappe von Bormio über 100 km und 3267 Höhenmeter nach Malè fiel am Mittwochmorgen einem heftigen Gewitter zum Opfer. Wenige Sekunden vor dem Start in Bormio setzte derart starker Regen ein, dass es im Startraum zu einem kompletten Stromausfall kam. Der Start wurde zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Wenig später wurde die Absage der Etappe und die Verschiebung mit Reisebussen nach Malè bekannt gegeben.
Huber/Schneller bleiben bis zum Ziel der Rundfahrt am Samstag in Riva del Garda damit noch drei Etappen und ein Vorsprung von rund zehn Minuten, um den Gesamtsieg ins trockene zu bringen. Für Huber wäre es der zweite nach 2011 – damals noch mit Teampartner Konny Looser.